Hamburger Landgericht hat Urteile gefällt

Aurubis-Klau: Fast sechs Jahre Haft für Haupttäter aus Fredenbeck

Im Prozess um den Edelmetall-Diebstahl bei der Hamburger Kupferhütte Aurubis wurden am heutigen Freitag (23. Februar) die Urteile verkündet. Der Hauptangeklagte Mahmut C. (37) aus dem Landkreis Stade wurde vom Landgericht Hamburg zu fünf Jahren und zehn Monaten Gefängnis verurteilt. Der Mann aus Fredenbeck war wegen schweren Bandendiebstahls, gewerbsmäßiger Bandenhehlerei und Verstoßes gegen das Waffengesetz angeklagt. Der Staatsanwalt hatte in seinem Plädoyer am Tag zuvor sieben Jahre und neun Monate Haft für Mehmet C. gefordert. 

Vier Mittäter des Fredenbeckers erhielten Freiheitsstrafen zwischen drei Jahren und vier Jahren und sechs Monaten. Ein sechster Angeklagter erhielt eine Bewährungsstrafe. Die Männer im Alter zwischen 33 und 50 Jahren standen vor Gericht, weil sie laut Anklage zwischen Februar 2020 und Januar 2021 rund fünf Tonnen „edelmetallhaltige Zwischen- und Nebenprodukte“ im Wert von elf Millionen Euro vom Aurubis-Gelände gestohlen hatten. Im Zusammenhang mit dem Millionen-Klau bei Aurubis im Hamburger Stadtteil Veddel hatte ein großes Polizeiaufgebot im Juni 2023 C.s weitläufiges Grundstück in Fredenbeck gestürmt.

Bei dem Aurubis-Diebstahl ging es um sogenannte Rohsilberfegsel. Dabei handelt es sich um Rückstände, die beim Recycling und Aufbereiten von Metallen anfallen. Sie bestehen zu 80 bis 90 Prozent aus Silber und zu einem geringen Teil auch aus Gold. Ein Teil der Angeklagten arbeiteten bei Aurubis oder waren bei auf dem Werksgelände tätigen Fremdfirmen angestellt. Er soll den Edelmetall-Klau und den Verkauf der Beute in die Türkei organisiert haben - an bislang unbekannte Abnehmer. Den illegalen Besitz einer Waffe mitsamt Munition - beides wurde bei der Durchsuchung seines Hauses in Fredenbeck gefunden - hatte Mahmut C. vor Gericht eingeräumt. Angeblich soll es im Hintergrund noch einen bisher unbekannten Hauptdrahtzieher gegeben haben, der von C. als "Chef" tituliert worden sein soll.