Bürger kämpfen nach WOCHENBLATT-Artikel für ihren Kinderspielplatz
Anwohner in Fredenbeck wollen Spielplatz behalten
sb. Fredenbeck. "Wohnhaus statt Wippe" titelte das WOCHENBLATT Ende März und informierte in dem Artikel über einen Gemeinderatsbeschluss, die Spielplatzflächen "Am Beck", "Am Surbroock" und "Im Mühlenfeld" aufzuheben. Das rief zahlreiche Anwohner des Wohngebiets "Im Mühlenfeld" auf den Plan. Sie reagierten entsetzt auf den Verlust der Spielfläche in ihrer Straße. Innerhalb weniger Tage wurden 50 Unterschriften gesammelt und sowohl im Rathaus abgegeben als auch Bürgermeister Hans-Ulrich Schumacher persönlich überreicht.
Laut Bürgerbrief wurde seitens der Gemeinde nur wenig für den Erhalt des Spielplatzes getan. Die Anwohner monieren, dass den Kindern durch den Abbau des Spielplatzes ein Ort des gemeinsamen Spielens, das wichtig für das Sozialverhalten sei, genommen wird. "In den letzten zwei Jahren hat sich in unserem Quartier einiges verändert", sagen Walter und Marlies Treske. Sie wohnen bereits seit 47 Jahren im Mühlenfeld und beobachten, dass die ältere Generation zusehends durch junge Familien mit Kindern ersetzt wird. "Auch ich gehe gern mit meinem fünfjährigen Enkel zu unserem Spielplatz", sagt Marlies Treske. "Ich freue mich, wenn Eltern oder Großeltern mit Kindern vorbeikommen und den Spielplatz nutzen." Die spontanen Treffen seien eine wichtige soziale Angelegenheit und fördern auch die Nachbarschaft.
Fredenbecks Bürgermeister Hans-Ulrich Schumacher bestätigt, dass in den vergangenen Jahren in den Spielplatz im Mühlenfeld seitens der Gemeinde nicht mehr investiert wurde. "Im Rathaus war der Eindruck entstanden, dass auf dem Spielplatz wenig los ist", sagt er. "Die Resonanz der Anwohner auf den WOCHENBLATT-Artikel hat uns deshalb überrascht." Schumacher hat dem Samtgemeinde-Bürgermeister Ralf Handelsmann empfohlen, das Thema auf der nächsten Sitzung des Ausschusses für Jugend, Sport und Kultur am 8. Juli auf die Tagesordnung zu setzen und dazu auch eine Abordnung der Anwohner einzuladen. "Die Frage ist, ob es sinnvoll ist, bei so viel Protest seitens der Bürger die Abschaffung des Spielplatzes weiterzuverfolgen."
Auf den Spielplatzflächen "Am Beck" und "Am Surbroock" stehen bereits seit längerer Zeit keine Spielgeräte mehr. Dementsprechend gab es dort seitens der Anwohner auch keine Resonanz auf den Ratsbeschluss. Dem Beschluss waren laut Ralf Handelsmann mehrjährige gründliche konzeptionelle Überlegungen vorausgegangen. Gemeinsam mit Eltern war die Idee entwickelt worden, besondere Themen- und Altersgruppenspielplätze einzurichten. Im Gegenzug sollte auf kleine Spielflächen mit einfacher Ausstattung verzichtet werden.
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