Gelände soll überplant werden
Aus für Fredenbecker Badesee-Pächter?

Klaus Kläre führt am Fredenbecker Badesee selbst die Badeaufsicht | Foto: sb
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Im Frühjahr machte Klaus Kläre (76) noch als wohl ältester Schwimmmeister Deutschlands bundesweit Schlagzeilen. Der Pächter des Badesees in Fredenbeck legte nach hartem Training die Prüfung zum Rettungsschwimmer in Silber ab, um an dem Gewässer auf der Stader Geest Badeaufsicht führen zu dürfen. Jetzt könnte für den gebürtigen Hamburger, der viele Jahre in Südamerika lebte, jedoch Schluss sein. Die Samtgemeinde Fredenbeck hat seinen Pachtvertrag zunächst nicht verlängert. Viele Bade-Stammgäste laufen deswegen Sturm, es wurden sogar schon rund 250 Unterschriften gesammelt, um Ehepaar Kläre ein Bleiben zu ermöglichen.

Grund für eine eventuelle Nichtverlängerung des Pachtvertrags sind geplante Umstrukturierungen am Badesee. Die Samtgemeinde hat den malerisch gelegenen Badesee am Ortseingang bereits seit Längerem im Visier. Ziel der Planungen sei keinesfalls, den Betrieb einzustellen, versichert Samtgemeinde-Bürgermeister Matthias Hartlef. "An erster Stelle steht der Erhalt dieses Freizeitangebots. Vielmehr soll die Anlage noch attraktiver werden."

Erste Ideensammlung

Eine erste Ideensammlung sieht verschiedene Strandbereiche für Kinder, für Jugendliche und für ruhesuchende Erwachsene vor. Es sollen einen Schwimmer- und einen Nichtschwimmerbereich sowie einen barrierefreien Steg am Gewässer eingerichtet werden. Neben einem neuen Umkleide- und Sanitärgebäude könnte es einen Imbiss-Kiosk mit Sonnenterrasse und Überdachung geben. Am Jugendstrand ließe sich ein Beachvolleyball und ein Beachhandballfeld etablieren. Hinter den bereits vorhandenen Spielgeräten sei ein Grillplatz denkbar. Zudem erwägt die Kommune, im vorderen Bereich der Anlage Wohnmobilstellplätze zu errichten. Hierfür sei jedoch eine Änderung des Bebauungsplans vonnöten. Nach groben Schätzungen würden die Maßnahmen am Badesee mit rund 650.000 Euro zu Buche schlagen. Die Samtgemeinde recherchiert, inwieweit hierfür Fördermittel akquiriert werden können.

"Zurzeit führen wir mit Ehepaar Kläre gute und konstruktive Gespräche, wie es am Badesee weitergehen könnte", sagt Matthias Hartlef. Eventuell seien Umstrukturierungen auch im laufenden Betrieb möglich. Der alte Baumbestand des Geländes solle auf jeden Fall unangetastet bleiben. "Dass Klaus Kläre die Prüfung zum Rettungsschwimmer bestanden hat und als professionelle Badaufsicht zur Verfügung steht, gibt uns Planungssicherheit und verdient höchsten Respekt", so Hartlef.

Klaus und Sylvia Kläre hatten den Fredenbecker Badesee vor acht Jahren übernommen. "Unter unserer Regie ist hier Ordnung eingekehrt", sagt Klaus Kläre. Im vergangenen Jahr errichtete er am See eine eigene Minigolfanlage. Vorschläge der Kläres, auf dem Gelände Freizeitangebote wie eine Quadbahn einzurichten, stieß bei der Gemeinde jedoch auf wenig Begeisterung und wurde abgelehnt.

Ruhestand ist keine Option

Für Klaus Kläre ist der Ruhestand keine Option. Während andere Senioren seines Alters ihre Freizeit genießen, braucht Kläre immer etwas um die Ohren. "Ich bin so fit, weil ich arbeite", sagt er. "Sonst hätte ich die Rettungsschwimmerprüfung trotz noch so harten Trainings niemals bestanden."

Klaus Kläre führt am Fredenbecker Badesee selbst die Badeaufsicht | Foto: sb
Klaus und Sylvia Kläre am Fredenbecker Badesee. Ohne Aufsicht war das Baden dort zwischenzeitlich untersagt | Foto: sb
Redakteur:

Stephanie Bargmann aus Stade

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