Festumzug, Feuerwerk und Freiluft-Feier
jd. Kutenholz. Ein Dorf feierte ausgelassen Jubiläum: Vor 700 Jahren wurde Kutenholz erstmals urkundlich erwähnt. Das war fast so, als hätten die Kutenholzer den "Tag der Niedersachsen" am kommenden Wochenende in Goslar vorweggenommen: Was sich am Samstagabend und den ganzen Sonntag über rund ums Heimathaus sowie auf den Straßen des Dorfes abspielte, lässt sich am besten mit dem Ausdruck "gigantisch" umschreiben. Zur 700 Jahr-Feier von Kutenholz stellte die Dorfgemeinschaft ein Programm auf die Beine, das es in sich hatte.
Vom Show-Abend mit fetzigen Rockrhythmen, flotten Musical-Melodien und launigen Sketchen über das Feuerwerk bis zum historischen Festumzug, in den sich 52 Gruppen mit rund 800 Teilnehmern einreihten: Alle Zutaten für die große Jubiläumsfeier waren einfach perfekt. Die Kutenholzer und ihre viele Gäste, die aus der gesamten Region zwischen Stade und Bremervörde angereist waren, erlebten ein Spektakel der Superlative.
So richtig ins Zeug legten sich die mehr als 50 Akteure, die die rund 1.200 Gäste auf der Open-Air-Feier am Samstagabend unterhielten. So manches, was auf der Bühne vor der Festhalle präsentiert wurde, könnte für einen Kleinkunstpreis nominiert werden. Das Publikum durfte auch eine Premiere erleben: Die Rockgruppe "4Zylinder" trugen die Kutenholz-Hymne vor, eine rockige Liebeserklärung an das Dorf.
Ein wenig schweißtreibend wurde es für diejenigen, die in dem rund ein Kilometer langen Tross mitzogen, der sich ab Sonntagmittag fast drei Stunden durch das Dorf bewegte. Für den Marsch war im weitesten Sinne das Thema Mittelalter vorgegeben und die meisten Teilnehmer hatten sich entsprechend kostümiert. Allerdings waren die aus schweren Stoffen hergestellten Gewänder der Edelleute, Musikanten und Marktweiber nicht besonders luftig. Viele suchten sich schnell ein schattiges Plätzchen, sobald der Umzug kurz zum Stehen kam.
Von den vielen Halts auf der Strecke profitierten auch die zahlreichen Zuschauer, die die Umzugsroute säumten. Die Kinder bekamen Süßigkeiten zugesteckt und an die Erwachsenen wurde Hochprozentiges ausgeschenkt. So servierten die Hexen aus der Kutenholzer Schulstraße merkwürdiges Gebräu wie "Pickelsekret", "Rattenblut" oder "Krötenpisse". Die magischen Elixiere sollen trotz der abstoßend klingenden Namen vorzüglich gemundet haben.
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