Wer reinigt die Regenabflüsse?
"Land unter" in Fredenbeck
sb. Fredenbeck. "Land unter" hieß es bis vor Kurzem im Akazienweg in Fredenbeck. Weil ein Schmutzauffangkorb unter einem Gullideckel bis oben hin voller Unrat war, floss bei Starkregen das Wasser nicht mehr zügig ab. Die Folge: Überflutungen von bis zu zehn Zentimetern Höhe. "Der Auffangkorb war so voll, dass im Sommer sogar Pflanzen durch die Löcher des Gullideckels bis auf die Straße wuchsen", sagt Anwohner Hartmut Peter. Was ihn besonders ärgert: Auf seine Nachfragen zu der misslichen Situation erhielt er aus dem Fredenbecker Rathaus zunächst gar keine Antwort und dann eine sehr widersprüchliche Angabe bezüglich der Zuständigkeit.
Samtgemeinde-Bürgermeister Ralf Handelsmann klärt im Gespräch mit dem WOCHENBLATT auf: "Für die Reinigung von Fahrbahn, Gehweg und Gossen sind die Bürger zuständig - das beinhaltet auch die Straßenabflüsse." In der Samtgemeinde Fredenbeck habe die Verwaltung jedoch schon vor Jahren beschlossen, dass eine Fachfirma ein- bis zweimal im Jahr die Auffangkörbe unter den Gullideckeln entleeren soll. Das erfolge für die Anwohner unentgeltlich. Allerdings gebe es mit der beauftragten Firma seit längerer Zeit Probleme. Wegen technischer Schwierigkeiten seitens des Unternehmens seien viele Abflüsse seit rund einem Jahr nicht mehr gereinigt worden. Die Kommune habe mehrfach angemahnt und seit Kurzem laufe es wieder besser, so Handelsmann.
So ist im Akazienweg der Auffangkorb vor einigen Tagen geleert worden, so dass Regenwasser wieder ungehindert abfließen kann. Hartmut Peter merkt dazu jedoch an, dass es für den Anwohner praktisch unmöglich sei, diese Aufgabe zu übernehmen. "Das schwere, eiserne Abdeckgitter lässt sich ohne entsprechendes Werkzeug nicht anheben", sagt er. "Und der im Auffangkorb befindliche Unrat kann weder über den Hausmüll noch über die Komposttonne entsorgt werden."
Rathaus-Chef Handelsmann ist der Ansicht, dass angesichts des demografischen Wandels sicherlich früher oder später eine verbindliche Regelung gefunden werden muss. Dann würden die Kosten für das Fachunternehmen allerdings auf die Anwohner umgelegt werden müssen.
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