Krankenschwestern aus Fernost
Pflege in Fredenbeck: Hilfe von den Philippinen
In Fredenbeck wird dem allgemeinen Pflegenotstand jetzt mit Hilfe aus Fernost zu Leibe gerückt: Seit Mitte November wird das Team des Convivo-Parks durch drei Krankenschwestern von den Philippinen verstärkt. Die gelernten Fachkräfte können nach zwei Jahren Einsatz und weiterführender Ausbildung bei Convivo eine Prüfung ablegen und sind dann auch für den deutschen Markt examiniert.
Sabina Noha Bulalacao (32), Christienne Angeli Aloba (39) und Geraldine Cabigon (39) sind über eine Agentur nach Deutschland gekommen. Zuvor haben sie in einem fünfmonatigen Onlinekursus Deutsch gelernt und eine B2-Sprachprüfung abgelegt, die ein fortgeschrittenes Sprachniveau bestätigt. Nach einer zehntägigen Einführung in Damme (Landkreis Vechta) ging es für die drei Frauen weiter nach Fredenbeck.
Schon gute Erfahrungen gemacht
Janet Schönfeld, Leiterin Soziale Dienste bei Convivo in Fredenbeck, freut sich sehr über die tatkräftige Unterstützung. "Wir hatten bereits vor zwei Jahren zwei Krankenpfleger von den Philippinen bei uns", erzählt sie. Einer ist nach Abschluss der Qualifikation der Liebe wegen nach Bremen gezogen, der andere ist nach wie vor bei Convivo in Fredenbeck. Gemeinsam machen sie jetzt den drei Neuen die Ankunft in Deutschland und den beruflichen Einstieg so angenehm wie möglich. So standen in den ersten Wochen überwiegend soziale Betreuung und leichte Pflegeeinsätze in einer Senioren-WG auf dem Programm. "Unsere Seniorinnen und Senioren sind von den drei Frauen ganz begeistert", sagt Janet Schönfeld. Und die Zuneigung beruht auf Gegenseitigkeit. "Alle sind sehr nett hier", sagt Sabina Noha Bulalacao. "Alle sprechen langsam und in einfachen Sätzen, damit wir sie gut verstehen, und freuen sich sehr über unsere Hilfe", ergänzt Christienne Angeli Aloba.
Alle drei Frauen haben langjährige Berufserfahrung – zwischen elf und 16 Jahren waren sie auf den Philippinen und in asiatischen Nachbarländern in verschiedenen Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen tätig. An Deutschland reizt sie das Abenteuer, eine fremde Kultur kennenzulernen – aber auch das im Vergleich zu den Philippinen höhere Gehalt. Mit einem Teil ihres Lohns wollen sie ihre Familien in der Heimat unterstützen. Auf die Frage nach ihrem ersten Eindruck von Deutschland loben sie als Erstes das qualitativ hochwertige Gesundheitssystem und dessen exakte Struktur. "Die Krankenkassen übernehmen hier auch viel mehr Leistungen als in unserer Heimat", sagt Geraldine Cabigon.
Dass es in Deutschland viel kälter als auf den Philippinen ist, stört sie nicht. Zudem zeigen sich die Asiatinnen begeistert vom hiesigen Essen. "Wurst ist sehr lecker!", sagen sie wie aus einem Munde. Das Butterbrot mit Käse oder Salami stößt ebenfalls auf Zustimmung.
Ehrenamtliche unterstützen nach der Ankunft
Unterstützung finden die Frauen nicht nur bei ihren Kolleginnen und Kollegen, sondern auch bei Mitgliedern der Convivo-Ehrenamts-initiative. Zu ihr gehört Uwe Kowald, der auch Initiator der Aktion "... fair geht vor!" im Landkreis Stade ist. Er wird in diesen Tagen mit Sabina, Christienne und Geraldine Anbieter von Haushaltsauflösungen anfahren, damit sich die Frauen Möbel und Haushaltswaren für ihre Wohnungen aussuchen können. "Die drei sollen sich in Deutschland willkommen und wohl fühlen", sagt Kowald. "Denn unterm Strich brauchen wir gerade in der Pflege viel mehr Fachkräfte aus dem Ausland."
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