Förderbescheid liegt vor
Startschuss für das Heimatarchiv in Kutenholz

Einige Mitglieder der 15-köpfigen Archivgruppe (v.li.): Klaus Heins, Gerhard Seba, Frank Hoferichter, Lutz Schadeck und Debbie Bülau | Foto: sb
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  • Einige Mitglieder der 15-köpfigen Archivgruppe (v.li.): Klaus Heins, Gerhard Seba, Frank Hoferichter, Lutz Schadeck und Debbie Bülau
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Einen Grund zum Feiern haben die Mitglieder des Heimat- und Kulturkreises Kutenholz sowie viele ehrenamtliche Freizeithistoriker aus der Samtgemeinde Fredenbeck: Ihnen liegt vom Amt für regionale Landesentwicklung Lüneburg der Förderbescheid für ein wichtiges Projekt vor. Der Erweiterungsbau für das Heimatarchiv in Kutenholz wird zu 73 Prozent mit 274.131 Euro bezuschusst. Das Geld kommt aus dem Programm zur Förderung der integrierten ländlichen Entwicklung (ZILE). 

Bei dem Bauvorhaben auf dem Gelände des Kutenholzer Heimathauses "Op de Heidloh" handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt. In dem Archiv sollen Dokumente und Funde sowohl aus Kutenholz als auch aus den Ortsteilen Mulsum, Aspe und Essel gelagert werden. Alle vier Dörfer haben bei der Aufbewahrung ihrer historischen Stücke arge Platznot. Kisten und Ordner stapeln sich auf Dachböden und in Kellern, Garagen und Scheunen von Privathäusern. In Kutenholz wird zusätzlich ein kleiner Raum im hinteren Bereich des Backhauses beim Heimathaus als Lager genutzt. Hier stehen und liegen Unterlagen aus dem alten Archiv, das sich im Keller der inzwischen abgerissenen Kutenholzer Volksbank befunden hatte. 

Eine Arbeitsgruppe aus rund 15 Personen hat sich zum Ziel gesetzt, die verstreuten Dokumente zu sortieren. Seit dem Tod der beiden Dorfchronisten Bernhard Dammann († 16.8.2019) und Heinz Hauschild († 1.6.2022) fehlt der Überblick mehr als zuvor. "So lange das neue Archiv nicht steht, ist das jedoch gar nicht so einfach", sagt Hobby-Heimatforscherin Debbie Bülau aus Aspe. Auch eine Digitalisierung ist geplant. "Zurzeit sind wir auf der Suche nach einer geeigneten Software", erzählen Gerhard Seba und Klaus Heins, Vorsitzende des Heimat- und Kulturkreises Kutenholz. "Wir haben uns bereits Systeme in Harsefeld, Jork und Bremervörde angeschaut, jedoch noch nicht das Richtige gefunden." Fraglich ist beispielsweise, ob die digitalen Dateien in einer Cloud, auf einem externen oder einem internen Server gespeichert werden sollen. Wichtig ist auch ein guter Support des Anbieters mit regelmäßigen Updates und Sicherheitssystem. Und natürlich darf das Ganze von der Anschaffung bis zu dem Folgekosten nicht zu teuer sein. 

Jetzt geht es jedoch erst einmal an den Neubau. Er wird im hinteren Bereich des Backhauses angebaut und durch einen Durchbruch mit dem jetzigen Mini-Archiv verbunden. So wird ein großer Raum von rund 65 Quadratmetern entstehen, im Obergeschoss gibt es eine Ausbaureserve. Geplant sind nur wenige Fenster, damit viel Platz für Regale bleibt. In Kürze werden die Ausschreibungen für die einzelnen Gewerke beginnen. Insgesamt wurde bei der Planung mit Kosten von rund 300.000 Euro kalkuliert. Die Gemeinde Kutenholz beteiligt sich mit 50.000 Euro, den Rest trägt der Heimat- und Kulturkreis aus Eigenmitteln. 

Auch wenn die Platznot bis zur Fertigstellung des Archivs groß ist: Die Arbeitsgruppe freut sich über jeden Fund, der ihnen aus der Bevölkerung zur Verfügung gestellt wird. "Wir sichten gern alte Dokumente, Fotos und Funde und entscheiden dann, was wir verwenden können", sagt Gruppenmitglied Frank Hoferichter. Und Gerhard Seba ergänzt: "Bitte bloß nichts wegschmeißen!" 

Neugestaltung des Außengeländes wird verschoben
Die Planungen für eine Neugestaltung der Außenfläche am Heimathaus sind um ein Jahr verschoben worden. Das vom Heimat- und Kulturkreis Kutenholz gekaufte Grundstück hinter der Remise sollte ursprünglich in diesem Jahr komplett umgestaltet werden. Auf der Fläche soll u.a. ein historischer Schafstall errichtet und altes Handwerk präsentiert werden. Ein gewundener Pfad soll über das Areal zu einem dahinter bereits vorhandenen Wanderweg führen und Ausflügler und Touristen, die u.a. den benachbarten Wohnmobilstellplatz nutzen, zum Verweilen einladen. "Wir können jedoch nicht alles gleichzeitig angehen", sagt Gerhard Seba. "Zum einen aus Kosten- und zum anderen aus Kapazitätsgründen. Das neue Archiv hat deshalb erst einmal Vorrang."

Redakteur:

Stephanie Bargmann aus Stade

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