Ein Zuhause für Erinnerungen
Das "Archiv für Heimatgeschichte der Dörfer Aspe, Essel, Mulsum und Kutenholz" ist bezugsbereit
Der Neubau ist vollendet, jetzt geht es ins Detail: In diesen Tagen wird das neue „Archiv für Heimatgeschichte der Dörfer Aspe, Essel, Mulsum und Kutenholz“, kurz "Heimatarchiv", in Kutenholz mit Leben gefüllt. "Wir freuen uns sehr", sagt Gerhard Seba, Vorsitzender des "Heimat- und Kulturkreises Kutenholz" stellvertretend für den Verein als Bauherren und die rund 15 ehrenamtlichen Heimatforscher, auf die jetzt jede Menge Arbeit zukommt. Alle Dokumente und Funde, die bisher auf Dachböden, in Scheunen und Garagen zwischengelagert wurden, müssen sortiert und digitalisiert werden, bevor sie in speziellen säurefreien Archivboxen ins neue Lager gehen. Hintergrund: Die Boxen müssen säurefrei sein, weil herkömmliche Kartonagen Säure an den Inhalt abgeben was zu einer Beschädigung der historischen Dokumente führt. "Wir freuen uns schon, endlich loslegen zu können", sagt Debbie Bülau von der Archivgruppe.
Das Heimatarchiv ist ein besonderes Gemeinschaftsprojekt der Dörfer Kutenholz, Essel, Mulsum und Aspe. Der Neubau wurde an das historische Backhaus beim Heimathaus "Op de Heidloh" in Kutenholz angebaut und mit einem Durchbruch mit dem Altbau verbunden. Der Massivbau mit Fachwerkfassade fügt sich optisch in den Gebäudekomplex am Heimathaus ein. Die insgesamt 125 Quadratmeter verteilen sich auf Erd- und Dachgeschoss. Im Erdgeschoss befinden sich ein Büro und zwei Archivräume, das Obergeschoss ist Ausbaureserve.
Finanzrahmen wurde gehalten
Trotz des überall vorherrschenden Baustoff- und Fachkräftemangels wurde der Neubau fristgerecht fertig und blieb im gesteckten Finanzrahmen von 274.000 Euro. Das Projekt wird zu 73 Prozent vom Amt für regionale Landesentwicklung Lüneburg (ArL) bezuschusst. Hinzu kommen 50.000 Euro von der Gemeinde Kutenholz sowie weitere Zuschüsse, u.a. von der Windparkstiftung Kutenholz. Die EDV-Anlage zur Digitalisierung des Archivinhalts kostete 25.730 Euro und erhielt öffentliche Förderung von 15.000 Euro aus dem Programm "Digitalisierung von Kultur-einrichtungen in der Fläche" (Land Niedersachsen). Den Eigenanteil zwischen 50.000 und 60.000 Euro trägt der Verein mit Eigenmitteln und Krediten.
Gerhard Seba, der seit Baubeginn im Mai 2023 fast täglich auf der Baustelle war, lobt die gute Zusammenarbeit mit den Handwerkern, die fast ausschließlich aus der Region stammen. "Auch für Unerwartetes haben wir stets eine schnelle Lösung gefunden", sagt er. Ein unliebsamer Baustellengast sorgte zwar zwischenzeitlich für Ärger: Ein Marder hatte es sich unterm Dach gemütlich gemacht und einen Teil der Isolierung zerfetzt. Das Tier ist jedoch nach einigen Wochen weitergezogen.
Das neue Heimatarchiv soll voraussichtlich im Mai mit einem Festakt offiziell eingeweiht werden.
Jetzt geht es an das große Sortieren und Digitalisieren
Alle Dokumente und Funde, die bisher auf Dachböden, in Scheunen und Garagen zwischengelagert wurden, müssen sortiert und digitalisiert werden, bevor sie in speziellen säurefreien Archivboxen ins neue Lager gehen. Hintergrund: Die Boxen müssen säurefrei sein, weil herkömmliche Kartonagen Säure an den Inhalt abgeben, was zu einer Beschädigung der historischen Dokumente führt. "Wir freuen uns schon, endlich loslegen zu können", sagt Debbie Bülau von der Archivgruppe.
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