Heimat- und Kulturkreis Kutenholz plant das Jahr 2021 anders als sonst

Kutenholz: Baumaßnahmen statt Kulturevents

sb. Kutenholz. Ob und wie in diesem Jahr im Geestdorf Kutenholz Kulturveranstaltungen stattfinden können, steht noch in den Sternen. Die Corona-Auflagen haben den örtlichen Heimat- und Kulturkreis nach wie vor fest im Griff. Zu berichten gibt es trotzdem Neues: Seit vergangenem Oktober ist Gerhard Seba erster Vorsitzender des 1986 gegründeten Vereins. Der bisherige zweite Vorsitzende hatte die Vereinsführung bereits im August 2019 nach dem Tod des langjährigen Vereins-Chefs Bernhard Dammann kommissarisch übernommen. Sebas Stellvertreter ist der ehemalige Schriftwart Klaus Heins.

Zurzeit plant der Verein zwar keine Veranstaltungen, dafür größere Bauarbeiten. Hintergrund: Bereits im Mai 2019 hatte der Heimat- und Kulturkreis Kutenholz ein 2.500 Quadratmeter großes Grundstück hinter dem Heimathaus erworben. Auf der Fläche sollen unter anderem ein historischer Schafstall errichtet und altes Handwerk präsentiert werden. Ein gewundener Pfad soll über das Areal zu einem dahinter bereits vorhandenen Wanderweg führen und Ausflügler und Touristen, die u.a. den benachbarten Wohnmobilstellplatz nutzen, zum Verweilen einladen.

Neues Domizil für alten Schafstall

"Den alten Schafstall hat der Verein bereits vor einigen Jahren übernommen", sagt Gerhard Seba. "Unsere Mitglieder haben das Gebäude vor dem Abbau fotografiert und alle Bauteile so gekennzeichnet, dass alles originalgetreu wieder errichtet werden kann." Zurzeit lagert das Ständerwerk des Gebäudes beim Heimathaus. Der Schafstall könnte sowohl als historisches Anschauungsobjekt als auch als Veranstaltungsraum genutzt werden.

Zudem ist geplant, den alten Göpel, der zurzeit zwischen Backhaus und Scheune steht, auf das neue Gelände zu versetzen. Der historische Antrieb soll dort ein Dach erhalten, so dass er besser vor Wind und Wetter geschützt ist. Möglich wäre zudem die Anlage einer Freilichtbühne.

Aufwendige Erdarbeiten

Bevor die Arbeiten beginnen, sind jedoch Formalitäten zu erledigen. So muss für das Areal der Flächennutzungsplan geändert werden. "Das wird wegen der musealen Nutzung jedoch unproblematisch", hofft Gerhard Seba. "Den dafür erforderlichen Aufstellungsbeschluss hat die Samtgemeinde bereits gefasst." Dann muss das Gelände professionell überplant werden. Anschließend sind aufwendige Erdarbeiten erforderlich. Denn das Areal ist feucht und es muss ein nicht geringer Höhenunterschied ausgeglichen werden. "Weil das alles Zeit braucht und in diesem Jahr nicht zu schaffen ist, planen wir, für das Projekt zum Stichtag 15. September 2022 einen Antrag auf öffentliche Förderung beim Amt für regionale Landesentwicklung zu stellen", sagt Seba.

• Bereits im Jahr 2019 hat der Heimat- und Kulturkreis Kutenholz in seine Anlage investiert. Unter anderem erhielt die Scheune ein neues Dach, das Heimathaus eine neue Tür, eine neue Küche und neue WCs. Außerdem wurde der Dachboden des Gebäudes ausgebaut, neue Möbel gekauft und Elektro- und Malerarbeiten erledigt.

Engagiert für die Lokalpolitik
Beruflich war Gerhard Seba (62) bis Anfang Dezember 2020 Hauptkommissar in der Fredenbecker Polizeistation und ging dann in den Ruhestand. Zudem ist der Kutenholzer seit vielen Jahren lokalpolitisch aktiv: Seba (CDU) ist seit 2011 Bürgermeister von Kutenholz. Zudem ist er Samtgemeinderat-Vorsitzender und sitzt im Samtgemeindeausschuss.