Umfassende Sanierung und Umbau
Neue Haut für die Mühle "Anna-Maria" in Mulsum

Der Vereinsvorsitzende Hans Wilhelm Tiedemann (li.) und sein Stellvertreter Marko Hohmeister vor der "Anna-Maria" | Foto: sb
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  • Der Vereinsvorsitzende Hans Wilhelm Tiedemann (li.) und sein Stellvertreter Marko Hohmeister vor der "Anna-Maria"
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Die historische Mühle Anna-Maria in Mulsum, errichtet im Jahr 1843, ist ein beliebtes Ausflugsziel, das insbesondere im Sommer zahlreiche Fahrradtouristen aus der Samtgemeinde Fredenbeck und auch von weiter her anzieht. 2018 wurde das Denkmal vom Mulsumer Heimat- und Kulturverein gekauft. Dieser füllt seitdem die Mühle nicht nur mit Leben, sondern kümmert sich auch um deren Erhalt. Jetzt steht eine umfassende Erhaltungssanierung an. Hinzu kommen der Einbau von Sanitäranlagen und einer Küche. Gerechnet wird mit Kosten von 499.000 Euro. Aber wie will der rund 200 Mitglieder zählende Verein das schaffen? 

Um diese Frage zu beantworten und einen Einblick in die Bauarbeiten zu geben, die vor Kurzem begonnen haben, hatten die Vereinsvorsitzenden Hans Wilhelm Tiedemann und Marko Hohmeister kürzlich zu einer Besichtigung eingeladen. An dieser nahmen neben Vertretern der Kommune und des Landkreises sowie Mitarbeiter örtlicher Geldinstitute und Stiftungen u.a. Lienhard Varoga vom Amt für regionale Landesentwicklung (ArL) aus Lüneburg, Gregor Paus vom Planungsbüro Sweco und Architekt Jens Wilke aus Horneburg teil. Letzterer erläuterte die geplanten Schritte. Bereits im Bau befinden sich eine kleine Aufbereitungsküche, ein WC und ein Abstellraum. Seitlich am Gebäude soll ein Plattformlift installiert werden, der einen barrierefreien Zugang zum Gebäude ermöglicht. Die vorhandenen Fenster erhalten eine zusätzliche Verglasung die Mühle selbst erhält im Übergang zum Gastraum ein Glastürelement. "Das historische Flair bleibt erhalten", verspricht der Architekt. 

Auch von Außen wird einiges geschehen. So ist das 1984 von außen angebrachte Bitumen nicht nur optisch in die Jahre gekommen. Es drohen auch Leckagen, die die Holzkonstruktion der Mühle schädigen könnten. Deshalb werden die Bitumenschindeln entfernt und durch eine Zinkblechverkleidung ersetzt. Hierfür muss "Anna-Marie" komplett eingerüstet werden. In diesem Zuge wird auch die Windrose, die 2021 einen Sturmschaden erlitt, nach umfassender Sanierung wieder montiert, und die Galerie der Mühle erhält ein neues Geländer aus Holz.

Auf eine Heizung wird aus Kostengründen verzichtet. Stattdessen werden Elektroheizplatten montiert, die eine Nutzung der Mühle im Winter ermöglichen. Denn die "Anna-Maria" ist auch offizielles Trauzimmer, das bis jetzt wegen der fehlenden Heizung jedoch nur bis September zur Verfügung steht. "Zudem planen wir nach der Sanierung eine vielfältigere Nutzung", sagt Marko Hohmeister, zweiter Vorsitzender des Vereins. "So können die Räume für diverse festliche Anlässe, für Kulturveranstaltungen, aber auch für Seminare genutzt werden. Hierfür planen wir eine Digitalisierung mit schnellem Internet und W-LAN." 

Bei der Finanzierung des Projekts hilft die öffentliche Hand: Das Amt für regionale Landesentwicklung hat eine Förderung in Höhe von 73 Prozent bewilligt, in Euro sind das 364.571. Weitere Finanzspritzen kommen von der Gemeinde Kutenholz, der VR-Stiftung und der örtlichen Volksbank, der Niedersächsischen Sparkassenstiftung und der Kreissparkasse Stade sowie der Bingo-Umweltstiftung Niedersachsen. Zusätzlich läuft ein Antrag bei der Denkmalstiftung des Landkreises Stade, hier könnten 25.000 Euro aus Denkmalschutzmitteln fließen. 

Baubeginn war Anfang Februar. Die Zeit drängt: Bis zum 30. Juni müssen die Rechnungen für alle Arbeiten beim Amt für regionale Landesentwicklung eingereicht sein. Den Hintergrund erläutert Dezernatsteilleiter Lienhard Varoga: "Die Förderung stammt noch aus dem Förderprogramm, das bis 2020 lief. Weil es inzwischen ein neues Programm gibt, können wir die Frist nicht verlängern."

Redakteur:

Stephanie Bargmann aus Stade

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