Der Handball ist das Aushängeschild
Der VfL Fredenbeck wird 100 Jahre alt
ig. Fredenbeck. Der VfL Fredenbeck, gegründet als Männer-Turn-Verein Klein Fredenbeck, wird in diesem Jahr 100 Jahre alt. Eigentlich Grund genug, kräftig auf die Pauke zu hauen. Konkret: Mit vielen Veranstaltungen auf das besondere Jubiläum des Traditionsvereins aufmerksam zu machen.
Klappt nicht! Alle geplanten Events mussten wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden, darunter die Jahreshauptversammlung im Vereinslokal Niedersachsenschänke, der "Mitmachtag für alle" mit einem Lauf durch Fredenbeck, der beliebte Geestcup, die ab September geplante Fotoausstellung "Der VfL Fredenbeck von 1920 bis 2020" in der Kreissparkasse Fredenbeck und schließlich die offizielle Jubiläumsfeier zur Gründung des Vereins. Das sei bitter, sagt der Vereinsvorsitzende Jörn Euhus. "Aber die Veranstaltungen werden - wenn es Corona erlaubt – im kommenden Jahr nachgeholt."
Sportlich ist viel passiert
Der kurze Rückblick: Seit der Gründung im Jahr 1920 ist sportlich viel passiert. Es gab zahlreiche Ereignisse, die den VfL national und international in die Schlagzeilen brachten. Daran beteiligt waren natürlich die Handballer. Legendär sollen die Großfeldspiele an der frischen Luft am Himmelfahrtstag gewesen sein. Als es dann von der Wiese auf das Kleinfeld und in die Sporthalle ging, bestritt der VfL zunächst seine Heimspiele in Stade – bis zur Fertigstellung der Geestlandhalle im Jahre 1980.
Am 8. November 1980 fand das erste Regionalliga-Punktspiel statt. Dann der rasante Aufstieg in die damals neu geschaffene 2. Bundesliga/Nord. Die Freude war groß, als nach sieben Jahren der Einzug in das Handball-Oberhaus gelang. Für die Ausrichtung der Bundesligaspiele musste eine Tribüne gebaut werden, die Platz für mehr als 2.000 Fans schuf. "In den folgenden Jahren kamen Mannschaften wie Kiel, Gummersbach, Flensburg oder Großwallstadt in die Geestlandhalle", erzählt Pressesprecher Jörg Potreck, der auch für das flott aufgemachte Hallenheft "Kreisläufer" zuständig ist. Unvergessen: 1995 schaffte es die Mannschaft im DHB-Pokal bis zur Teilnahme am Final-Four-Turnier in Hamburg.
Fest steht: Bundesliga in Fredenbeck ist mit dem Familiennamen Uhding eng verbunden. Traurig: Manager Harald Uhding und sein Sohn Ralf können das Jubiläum nicht miterleben. Harald Uhding starb im November 1993 bei einem Autounfall. Ralf Uhding, als Spieler am Erstliga-Aufstieg beteiligt, später Manager und Geschäftsführer, verstarb im Juli 2016 nach schwerer Krankheit. In der Chronik des Vereins heißt es denn auch zu Recht: Ohne die beiden hätte es in Fredenbeck keinen Bundesliga-Handball gegeben. Und: Der kleine Ort auf der Geest wurde durch den Bundesliga-Handball bundesweit bekannt. Auch durch einen besonderen Spieler: Christian Schwarzer spielte einst beim VfL unter Trainer war Mane Skercevic. Schwarzer schaffte den Sprung in das Nationalteam und avancierte beim deutschen Rekordmeister THW Kiel zu einem der weltbesten Kreisläufer.
Die Kräfte in der Region bündeln
Aktuell spielen die Handballer um Trainer Andreas Ott in der Oberliga, besetzen nach Abbruch der Saison einen Mittelplatz. Der Coach hat "das große Ganze im Blick". Seine Philosophie: "Die jungen Spieler weiterentwickeln und ein Team zusammenbauen, das noch in fünf, sechs oder sieben Jahren zusammenspielt." Seiner Meinung nach gehöre der VfL durchaus in die Dritte Liga.
Bekannt ist der VfL auch für seine großartige Jugendarbeit. Ott hält denn auch die Fusion des Jugendhandballs des VfL Fredenbeck und des VfL Stade für den richtigen Schritt. Sein Credo: "Die Kräfte in der Region müssen gebündelt werden."
Verein ist optimistisch
Jubiläumsfeierlichkeiten sollen nach der Corona-Pandemie nachgeholt werden
Der VfL Fredenbeck zählt zu den größten Sportvereinen im Landkreis Stade. "Zwar ist der Handball das Aushängeschild des VfL Fredenbeck", sagt Vereins-Chef Jörn Euhus. "Doch die meisten Mitglieder sind in den anderen Sportarten aktiv." Und die Angebotspalette ist wahrlich riesig: Der VfL bietet Tischtennis, Turnen, Gymnastik, Aqua-Fitness, Judo, Bogenschießen, Aerobic, Cross-Training, Tanzen, Nordic Walking und Line Dance. Aktuell zählt der Verein rund 1.200 Mitglieder. Und in allen Abteilungen wird erfolgreiche Arbeit geleistet. Pressesprecher Jörg Potreck betont: "Das große Plus des VfL Fredenbeck sind die optimal ausgebildeten Übungsleiter."
Für das Vereins-Training stehen in der Gemeinde mehrere Sportstätten zur Verfügung: die kleine Halle an der Geestlandschule, die überwiegend für Turnen und Tischtennis genutzt wird, die Halle Am Raakamp, in der neben Gymnastik auch Tanz angeboten wird, und die Aula der Geestlandschule für Line Dance.
In der Geestlandhalle finden bevorzugt Handballspiele statt. Zusätzlich gibt es einen Beachhandball-Platz und einen Sportplatz.
Der VfL-Vorstand und die Abteilungsleitungen blicken jedenfalls mit Optimismus in die Zukunft: "Die Corona-Krise werden wir meistern. Und alle freuen sich auf die Jubiläumsfeiern im kommenden Jahr", so Euhus.
Redakteur:Dirk Ludewig aus Stade |
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