Nur noch zwei Händler übrig
Wochenmarkt Fredenbeck vor dem Aus?
War es das jetzt mit dem Wochenmarkt in Fredenbeck? Der zweite Versuch, eine wöchentliche Einkaufsmöglichkeit unter freiem Himmel im Geestort zu etablieren, steht auf tönernen Füßen. Der Marktbetreiber Swen Werner und Marktmeister Frank Meidler haben sich zum Jahresende verabschiedet, die Zahl der Händler ist auf ein Minimum zusammengeschrumpft. Auf die Frage, wie es weitergeht, herrscht allseits Ratlosigkeit.
Euphorischer Start
Rückblick: Im Mai 2022 fiel der Startschuss für den neuen Wochenmarkt in Fredenbeck. Auf der Fläche bei "Metas Huus" an der Hauptstraße wurde jeden Freitag Nachmittag eine kleine Budenmeile aufgebaut. Neben Lebensmitteln direkt vom Erzeuger gehörten auch ein Imbisswagen und die "Nudelei" von Swen Werner mit frischen Nudelgerichten zum Angebot. Als Betreiber des Marktes hatte die Gemeinde die Deutsche Marktgilde aus Hannover gewonnen, die mehr als 130 Wochenmärkte in ganz Deutschland betreibt. Der Markt sollte zudem nicht nur eine besondere und familiäre Einkaufsmöglichkeit, sondern auch ein Treffpunkt sein.
Erste große Ernüchterung Ende 2023
Nach einem euphorischen Start im Mai folgte Ende des Jahres die erste große Ernüchterung. "Lange ersehnt und jetzt nicht besucht? Der Fredenbecker Wochenmarkt läuft nicht richtig" titelte das WOCHENBLATT im Dezember 2023. Weil die Kunden ausblieben, verließen einige Anbieter den Platz. Das hatte zur Folge, dass noch weniger Kundschaft kam. Ein Teufelskreis, den die Deutsche Marktgilde mit einer Online-Umfrage zu durchbrechen versuchte. Damit sollten Bedarfe ermittelt und der Markt neu belebt werden.
Neuer Betreiber startet durch
Im Mai 2023 kann der zweite Versuch. Nachdem sich die Deutsche Marktgilde als Betreiber des Fredenbecker Wochenmarktes verabschiedet hatte, übernahm Swen Werner von der Nudelei das Zepter. Als neuer Betreiber wollte er gemeinsam mit den Marktmeistern Frank Meidler und Manfred Schurmann mit alten und neuen Händlern die Kundschaft anlocken. Er etablierte neun Anbieter und sorgte dafür, dass die Gemeinde einen Kundenparkplatz schuf. Das lief im Sommer gut, ab Herbst nahmen Angebot und Nachfrage jedoch sukzessive wieder ab. Mit dem Weggang des Obst- und Gemüsehändlers blieben viele Kunden weg. Weil der Umsatz fehlte, zogen nach und nach immer mehr Händler die Reißleine. Jetzt, Anfang 2024, sind nur noch der Obsthof Heitmann aus Rübke und ab Februar die Fleischerei Hess aus Cadenberge übrig. Swen Werner und Marktmeister Frank Meidler haben sich ebenfalls verabschiedet, Manfred Schurmann steht noch eingeschränkt zur Verfügung.
Teufelskreis ist schwer zu durchbrechen
"Ich hätte es gern gehabt, dass der Fredenbecker Wochenmarkt funktioniert", sagt Swen Werner. "Den Teufelskreis habe jedoch auch ich nicht durchbrechen können. Wenn die Nachfrage gering ist, lassen sich keine neuen Beschicker finden, die den Markt attraktiver machen." Vielleicht hätte das Angebot eine bessere Chance, wenn es mehr ins Ortszentrum rücken würde. Zum Beispiel auf eine Parkfläche bei Edeka, Aldi und Rewe oder beim Rathaus. Diesbezüglich hatte auch Ortsbürgermeister Hans-Ulrich Schumacher bereits mehrfach seine Fühler ausgestreckt. "Beim Rathaus wäre jedoch nur Platz für drei Verkaufsstände", sagt er nach einem Gespräch mit Verwaltungs-Chef Matthias Hartlef. "Wegen der E-Säulen, dem reservierten Platz für das Postauto und weiterem Parkbedarf, z.B. für Hochzeiten, kann die gesamte Fläche dort nicht genutzt werden." Zurzeit hat der Heimatverein Fredenbeck das Management des Wochenmarktes übernommen. Das jedoch ganz locker. "Wer kommt, der kommt", sagt Schumacher. Stromanschlüsse stünden zur Verfügung. Informationen gibt es unter Tel. 04149-8884 oder per E-Mail an: bgm.fredenbeck@t-online.de.
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