1.464 Unterschriften gegen das Pferde-Krematorium
Die Zahl der Gegner wächst! Am Donnerstag übergab die Bürgerinitiative „Saubere Luft Hanstedt“ eine Liste mit fast 1.500 Unterschriften an Hanstedts Bürgermeister Gerhard Schierhorn und Verwaltungschef Olaf Muus. Sie wollen verhindern, dass im Hanstedter Gewerbegebiet „Auepark“ ein Großtier-Krematorium gebaut wird. „Das ist ein starkes Signal. Wir nehmen die Bedenken ernst“, so Schierhorn.
mum. Hanstedt. Die Hanstedter Bürger kämpfen weiter gegen das geplante Großtier-Krematorium im Gewerbegebiet „Auepark“, in dem unter anderem Pferde verbrannt werden sollen (das WOCHENBLATT berichtete). Am Donnerstagabend übergab die Initiative „Saubere Luft Hanstedt“ Bürgermeister Gerhard Schierhorn (UNS) und Samtgemeinde-Bürgermeister Olaf Muus eine Liste mit 1.464 Unterschriften gegen das Projekt der Firma Cremare.
„Das ist ein starkes Signal an die Räte und die Verwaltung“, sagte Schierhorn während des Treffens. Offensichtlich lehne ein großer Teil der Bevölkerung die Anlage ab. Schierhorn und Muus bestätigten, dass sie die Möglichkeiten zur Verhinderung der Anlage prüfen werden. Wie berichtet, hatte der Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus und Kultur den Verwaltungsausschuss beauftragt, dass die
Verwaltung die Voraussetzungen für die Rückabwicklung des Grundstücksgeschäfts in Abstimmung mit der Wirtschaftsförderung im Landkreis Harburg (WLH) prüfen soll. Zielsetzung ist, den Grundstückskauf rückgängig zu machen und damit die Ansiedlung zu verhindern.
„Das Großtier-Krematorium ist allerdings noch nicht vom Tisch, auch wenn es klarer Wille der Hanstedter ist“, sagt Florian Schönwälder von der Bürger-Initiative. Er sehe mehrere Ansätze, das Krematorium zu verhindern. „Das Grundstück nicht an Cremare zu verkaufen, ist das einfachste“, so Günter Meschkat von der BI. „Weitere Hebel sehen wir in der rechtlichen Beurteilung. Das werden wir nutzen, wenn es sein muss.“
Den Krematoriums-Gegnern ist zudem das Geschäftsmodell von Cremare ein Rätsel. Die Initiative habe bisher nur Pferdebesitzer getroffen, die ihre Pferde nicht verbrennen würden. „Wir befürchtet, dass freie Anlagenkapazitäten für das Verbrennen von tierischem Abfall genutzt werden“, sagt Meschkat. „Das Vertrauen in das Unternehmen ist erschüttert, seit bekannt wurde, dass die Firma das bereits bestehende Kleintier-Krematorium nicht ordnungsgemäß betrieben hat und die dabei entstandenen Rauchwolken als ungefährlich bezeichnet wurden.“ Wie ebenfalls berichtet, bestätigte ein Cremare-Mitarbeiter, dass aufgrund von Schwierigkeiten mit der Verbrennungsanlage mehrfach schwarzer Rauch aufgestiegen sei und es eine unangenehme Geruchsentwicklung gegeben habe. Wenig später hatte Cremare-Regionalleiter Eric Bulteux in einem Gespräch mit Verwaltungschef Olaf Muus deutlich gemacht, dass keine umweltschädlichen Gase ausgestoßen worden seien. Es habe zwar eine Rauchentwicklung gegeben, diese sei jedoch unbedenklich gewesen.
„Die Anlage könnte auch als Bauruine stehen bleiben, wenn im Rahmen von EU-Klimaschutzmaßnahmen die Pferdekremierung wegen unnötige CO2-Emissionen verboten wird“, so Günter Meschkat. „Dort werden beträchtliche Mengen Erdgas verbrannt. Was neben Dioxinen, Furanen, Chlorwasserstoff, Feinstaub, Schwermetallen sowie Schwefel- und Stickoxiden aus dem etwa 16 Meter hohen Schornstein kommt, ist unklar, weil viele Pferde im Alter mit starken Medikamenten behandelt werden.“ Die Teilnehmer einer Info-Veranstaltung seien sich einig gewesen, dass „diese umweltbelastende Anlage in ein Industriegebiet gehört und nicht in den Erholungsort Hanstedt.“
Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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