Nach tödlichem Unfall
ADFC fordert bei Mahnwache bei Thieshope Verkehrsverbesserungen für Radfahrer

Die Teilnehmer der Mahnwache des ADFC-Kreisverbandes bei Thieshope | Foto: Rüdiger Henze
  • Die Teilnehmer der Mahnwache des ADFC-Kreisverbandes bei Thieshope
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Kürzlich wurde eine 75-jährige Radfahrerin bei Thieshope bei der Überquerung der L215 an der Einmündung zur Ahlbergstraße von einem Pkw angefahren und so schwer verletzt, dass sie am nächsten Tag im Krankenhaus verstarb. Der ADFC-Kreisverband veranstaltete jetzt am Unfallort eine Mahnwache und stellte ein sogenanntes Ghostbike - ein weiß gestrichenes Fahrrad als Mahnmal für die im Straßenverkehr tödlich verunglückte Seniorin. 

Unter den 18 Teilnehmern der Mahnwache waren auch mehrere Angehörige des Opfers. Die Polizei hatte die Landesstraße zwischen Thieshope und der Ahlbergstraße in Richtung Pattensen voll gesperrt, um die Versammlung zu ermöglichen. Die Feuerwehr leuchtete die Fläche mithilfe eines Einsatzfahrzeuges aus. Im Rahmen der Mahnwache legten die Teilnehmer als Symbol für das tragische Unglück ihre Fahrräder auf die Straße. 

ADFC-Kreisverbandsvorsitzende Karin Sager bedankte sich für die rege Beteiligung. "Wir stehen hier, um des Unfallopfers zu gedenken und unsere Anteilnahme gegenüber der Familie, den Freunden und der Öffentlichkeit auszudrücken", erklärte sie in ihrer Ansprache. "Wir wünschen uns, dass solche Unfälle weniger werden."

In verschiedenen Organisationen und in Verkehrsbehörden - so Sager - sei die Rede von der "Vision Zero". Das bedeute, dass es keine Unfalltoten und Schwerverletzten im Straßenverkehr mehr geben solle. "Dieses Ziel darf keine Vision bleiben. Dazu gehört aber auch, dass alle Menschen, die als Verkehrsteilnehmer unterwegs sind, gegenseitig auf sich aufpassen. Besondere Vorsicht müssen dabei die Stärkeren gegenüber den Schwächeren walten lassen." 

Das Ghostbike stehe dafür, wie verletzlich Menschen auf dem Fahrrad im Straßenverkehr seien. "Es zeigt, dass hier ein schweres Unglück passiert ist, und mahnt uns alle, dass es solche tödlichen Unfälle nicht mehr geben darf. Jeder sollte nach dem Grundsatz handeln, dass gesundes Ankommen viel wichtiger ist als schnelles Ankommen." Als wichtigen Aspekt hob Karin Sager in diesem Zusammenhang die Infrastruktur im Verkehrsraum hervor. "Sie muss fehlerverzeihend eingerichtet werden. An Strecken wie dieser Landesstraße sollte das Tempo reduziert und kontrolliert werden, solange kein Radweg vorhanden ist", forderte Sager.

Ein großes Dankeschön für die Mahnwache erhielt der ADFC-Kreisverband von den Angehörigen der Verstorbenen. Die Teilnehmer, die mit dem Fahrrad da waren, fuhren anschließend gemeinsam zum Grundstück vor dem „Thieshoper Jägerberg“. Das Unfallopfer hatte den dort beginnenden Radweg in Richtung Brackel erreichen wollen, als es vom Auto erfasst wurde.

Redakteur:

Christoph Ehlermann aus Salzhausen

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