Immer mehr Bürgern helfen den Weg zu erhalten
Der "Kerkstieg" von Wesel nach Hanstedt ist ein echter Hingucker

Dieter Albers hat es sich verdient, als Erster auf einer der neuen Ruhebänke Platz zu nehmen. Dank seines Engagements ist der "Kerkstieg" eine echte Bereicherung für die Region | Foto: IGH
  • Dieter Albers hat es sich verdient, als Erster auf einer der neuen Ruhebänke Platz zu nehmen. Dank seines Engagements ist der "Kerkstieg" eine echte Bereicherung für die Region
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mum. Hanstedt. Beim "Kerkstieg" handelt es sich um einen jahrhundertealten Verbindungsweg von Wesel nach Hanstedt, der um 1433 entstanden ist. Damals konnte sich die Gemeinde Undeloh keinen eigenen Pastor leisten. Christen aus Wesel und den umliegenden Ortschaften kamen zum Gottesdienst in die Hanstedter St. Jakobi-Kirche. Dabei nutzten sie den etwa sieben Kilometer langen Pfad, der am "Hexenhaus" in Wesel beginnt und an der ehemaligen Badeanstalt in Hanstedt endet. Im Laufe des vergangenen Jahrhunderts verlor der Weg an Bedeutung. Dieter Albers, der als Gemeinde- und Samtgemeinde-Direktor mehr als 30 Jahre für Hanstedt tätig war, setzte alles daran, diesen Weg wieder begehbar zu machen. Mit Erfolg! Seit der Einweihung vor drei Jahren hat sich entlang des Wegs einiges getan. Unter anderem wurde zwei Unterstände aufgestellt, die Schutz bei Regen bieten oder zu einer kleinen Rast einladen. Besonders stolz ist Albers, dass es ihm gelungen ist, Sponsoren für 29 Findlinge zu finden. Diese Steine weisen Spaziergängern den richtigen Weg.
Der "Kerkstieg" entwickelt sich mehr und mehr zu einer umfänglich von Bürgern getragenen Mitmach-Aktion. Nach der Spendensammlung für die Findlinge wurde der Weg nun von den Mitgliedern der Interessengemeinschaft Hanstedt (IGH) - besser bekannt als "Rentner-Gang" - um eine Unterstellhütte bereichert. Aufgrund der Corona-Krise wird die offizielle Einweihung vorerst auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Dennoch gibt es auch jetzt schon Anlass zur Freude: Nachdem im Vorjahr bereits zwei Ruhebänke gestiftet wurden, spendeten nun weitere Bürger vier massiv-rustikale Eichenbänke. Diese wurden mit Hilfe der IGH-Rentner sowie Mitarbeitern des Bauhofs aufgestellt. "Hierdurch und dank des vom Verein Naturschutzpark herausgegebenen Kerkstieg-Infoblatts wird jede Wanderung zu einer wissenswerten Information und bereichernden Erfahrung", ist sich Albers sicher. Das werde durch eine anhaltend hohe Frequentierung des Stieges von Natur- und Wanderfreunden deutlich.
Für die Zukunft hat Albers noch einen großen Wunsch. "An drei Stellen entlang des Wegs würden sich Unterstände gut machen", so der ehemalige Samtgemeinde-Direktor. Er rechnet mit Kosten von jeweils 300 Euro. Wer sich vorstellen könnte, Albers bei seinem Wunsch zu unterstützen, kann ihn gern direkt anrufen. Er ist unter der Rufnummer 04184 - 7003 zu erreichen.

Wandern auf historischer Strecke
Entlang des "Kerkstiegs" gibt es viele Besonderheiten:
• Vom 90 Meter hohen Messberg fällt der "Kerkstieg" bis Hanstedt auf etwa 50 Meter ab. Durch die jahrhundertelange Begehung des abschüssigen Geländes haben die Wanderer auf einer Länge von 200 Metern einen Hohlweg von etwa zwei Metern Tiefe und bis zu vier Metern Breite in den Hang hineingelaufen.
• Der "Kerkstieg" führt über den "Hohen Rah" (105 Meter), auf dem der Förster Heiner Rupsch 2001 einen Forstversuch unternommen hat. In diesem von Nadelhölzern dominierten Teil des Waldes wurden die verschiedenartigsten Laubbaumarten hinzugepflanzt, die im Herbst mit ihrer bunten Laubpracht beeindrucken.
• Am unter Denkmalschutz stehenden Forstgraben zwischen Klosterforst und den Privatwaldungen "Seevenholz" sind vereinzelt alte Grenzsteine zu sehen. Sie sind wohl ab 1842 gesetzt worden.

Redakteur:

Sascha Mummenhoff aus Jesteburg

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