Egestorf: Feriendorf als Rettungsanker
Verkehrsverein Egestorf sorgt sich um die touristische Zukunft des Ortes / Übernimmt ein neuer Investor?
mum. Egestorf. Der Verkehrsverein Egestorf kämpft um seine Zukunft. Während der Mitgliederversammlung sagte Vereinsvorsitzender Erhard Lipke: "Die ehemalige Stärke des Vereins, die Gästevermittlung, wird kaum noch nachgefragt". Das liege einerseits an der wachsenden Bedeutung der Buchungsmöglichkeiten in Internet, andererseits am schwindenden Angebot an Pensionen und Hotels vor Ort. Die aber waren auch meist Mitglieder. 2001 hatte der Verein 93 Mitglieder, heute sind es nur noch 55. Wenn man die Zukunft Egestorfs als Tourismusstandort sichern wolle, sei das zwischen Dorf und Waldbad seit Langem geplante Feriendorf dringend notwendig. "Das ist die Rettung“, ist Lipke sicher. Denn es stärke die Infrastruktur und die Gastronomie, biete zugleich die Möglichkeit eines gemäßigten Tourismuses.
Ortsbürgermeister Marko Schreiber, der als Gast anwesend war, ist derselben Auffassung: "Wir grenzen uns von Bispingen oder Schneverdingen durch einen nicht lärmenden, naturnahen Tourismus ab." Insofern würde das Ferienhausgebiet ein großer Gewinn sein. Ursprünglich war eine Anlage mit 100 Ferienhäusern geplant (14 Hektar).
Lipke und Schreiber betonten, dass es jedoch immer schwieriger werde, die Grundeigentümer bei der Stange zu halten. Der Investor - die niederländische Landal-Gruppe (www.landal.de) - habe zwar große Erfahrung bei solchen Ferienhaussiedlungen, jedoch noch nicht mit den Eigentümern gesprochen. Gemeinde, Samtgemeinde und Landkreis hätten ihre planungsrechtlichen Vorleistungen erbracht, so Schreiber. „Nun ist das nicht mehr Sache der Gemeinde, jetzt muss der Investor auf die Grundstücks-Eigentümer zugehen." Sollte die Landal-Gruppe abspringen, wolle man nach anderen Investoren suchen, betonte der Bürgermeister.
Geschäftsführerin Anja Wünnecke stellte die umfangreichen Aktivitäten des Verkehrsvereins vor. Zwar stehe die Zimmervermittlung nicht mehr im Mittelpunkt, man leiste aber intensive Informationsarbeit für die Gäste über die heimischen Angebote. Sehr bewährt hätten sich Kutschfahrten nach einem festen Fahrplan, wie sie im Ortsteil Döhle angeboten werden. Darüber hinaus leiste der Verein viel für das Dorfleben in Egestorf - oft zusammen mit der Senioren-Handwerkergruppe "Heff kein Tied". Unter anderem beteilige man sich an folgenden Veranstaltungen: Weihnachtsmarkt (11. Dezember), Stöberabend (8. August), Kartoffelfest (10. September), das Anbringen der Weihnachtsbeleuchtung und das Aufstellen der großen Krippe vor der Kirche. Erhard Lipke: "Damit verschiebt sich der Schwerpunkt mehr auf Tätigkeiten, die die Bürger allgemein betreffen." Deshalb sei zu überlegen, ob man den Verkehrsverein nicht zu einem "Bürgerverein" umkonstituieren sollte, um auf diese Weise mit breiteren Aktivitäten auch neue Mitglieder zu akquirieren.
• Bei den anschließenden Wahlen wurde der Vorstand bestimmt: Erhard Lipke (Vorsitzender), Sabine Kremkow-Bartels (stellvertretende Vorsitzende), Dorle Benecke (Schriftführerin), Britta Alpers (Kasse), Karl Otte (Beisitzer), Brigitte Neven und Marko Schreiber (beide Rechnungsprüfung).
Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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