50-Jahr-Feier
Gemeinde Egestorf ernennt Ehrenbürger
Für Dorfgemeinschaften sind solche Menschen Gold wert: Persönlichkeiten, die sich ehrenamtlich besonders engagieren. In einer Feierstunde während des Festes zum 50-jährigen Bestehen am vergangenen Samstag würdigte die Gemeinde Egestorf öffentlich das Engagement von Walter Kruse und Erhard Lipke und ernannte sie zu Ehrenbürgern. Dabei handelt es sich um die höchste Auszeichnung, die eine Gemeinde vergeben kann, sagte Egestorfs Bürgermeister Christian Sauer.
Entsprechend selten ist die Auszeichnung. Erhard Lipke und Walter Kruse sind die einzigen lebenden Ehrenbürger der Gemeinde Egestorf. Die früheren Ehrenbürger Friedrich Meyer und Herbert Rittmeyer sind mittlerweile verstorben.
Zu dem Festakt versammelten sich die Mitglieder des Gemeinderats auf der Bühne. Am Ende trugen sich die beiden Ehrenbürger in das "Hölzerne Buch" der Gemeinde Egestorf ein. Was in anderen Gemeinden und Städten meist Goldenes Buch heißt, ist in Egestorf eine kunstvoll geschnitzte Holzschatulle in Gestalt eines Buches, in deren Inneren sich die Papierseiten befinden. Aufbewahrt wird das Buch in einem Tresor im Rathaus.
Walter Kruse war 32 Jahre lang (1981 bis 2013) Bürgermeister der Gemeinde Egestorf. Noch länger gehörte der CDU-Politiker dem Gemeinderat an: von 1978 bis 2021. Mit seinem Namen verbunden sind die Entstehung des populären Barfußparks, der Egestorf überregional bekannt gemacht hat, die beiden Gewerbegebiete an der Autobahnanschlussstelle und die Ortskernsanierung in den Jahren 1982 und 1983. Walter Kruse engagierte sich zudem für die Würdigung des früheren Egestorfer Pastors Wilhelm Bode (1860 bis 1927) mit einem Festjahr. "Walter Kruse ist ein Macher, ein tougher Typ", sagte der Mediziner Dr. Josef Bischoff in seiner Laudatio.
Der frühere Volksbank-Filialleiter Erhard Lipke hat sich ehrenamtlich um die Förderung des Tourismus verdient gemacht. Auf sein Engagement gehen die Feste zurück, die Menschen in Egestorf feiern und zusammenbringen: der Weihnachtsmarkt zum Beispiel, das Kartoffelfest oder die "Salatabende". Erhard Lipke, leidenschaftlicher Schwimmer und DLRG-Mitglied, gilt als ein maßgeblicher Retter des Waldbads, das geschlossen werden sollte. Er leitete von 1997 bis 2019 den Förderverein, der Einnahmen für den Betrieb des Schwimmbads generiert. Laudator Werner Albers erinnerte an die "Oldie-Abende" zur Förderung des Waldbads.
Die Namen der beiden neuen Ehrenbürger werden für alle Menschen in Egestorf im Ortsbild erkennbar sein. An den Straßen, in denen Walter Kruse und Erhard Lipke leben, bringt die Gemeinde unter den Straßennamen jeweils ein zusätzliches Schild, weiße Schrift auf grünem Grund, mit dem Namen des Ehrenbürgers an.
Bis in die Nacht feierten die Menschen in Egestorf auf der Festmeile um die Kirche den 50. Geburtstag der Gemeinde. "Die Menschen bilden die Gemeinde. Deshalb haben wir die Form eines Volksfests gewählt, auf dem sie unsere Vereine präsentieren können", sagte Bürgermeister Christian Sauer. Beim MTV Egestorf zum Beispiel traten Festbesucher gegen eine Tischtennis-Aufschlagmaschine an oder spielten "Menschenkicker". Das ist Fußball in Gestalt eines Tischfußballspiels mit lebenden Spielern. Mitglieder des Faslamsclubs Sahrendorf betrieben eine Bar und trugen Sombreros. Erlaubt war alles, was Spaß macht.
Redakteur:Thomas Sulzyc aus Seevetal | |
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