Lieckfeld: Neues Heide-Buch
Lila Leidenschaft zwischen Buchdeckeln

Claus Peter Lieckfeld | Foto: Dietmar Quist
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Wenn Romanautor und Journalist Claus-Peter Lieckfeld etwas kann, dann seine eigene Leidenschaft für die Natur auf Papier bannen. Und zwar so, dass man am Liebsten sofort loslaufen und lichte Kiefernwälder und weite Heidelandschaften durchstreifen und die heimische Tierwelt beobachten würde. Das hat er schon in seinem großartigen Roman "Die Flucht des großen Jägers" über den charismatischen Wilddieb Hans Eidig aus der Nordheide geschafft. Das neue Heide-Buch fesselt zwar nicht mit einer spannenden Auswanderergeschichte, doch Lieckfelds eigentliches Können zeigt sich auch nicht in spannenden Plots, sondern vielmehr in seinem großen Verständnis und Einfühlungsvermögen für die Natur und die Menschen in ihr und seinem sehr persönlichen, manchmal geradezu poetischen Erzählstil. 

Der gerade erschienene134 Seiten starke Band - er ist Teil der unter anderem beim Hamburger Verlag KLM herausgebrachten Nauturreihe "European Essays on Nature and Landscape" - widmet sich ganz dem Naturphänomen Heide. Lieckfeld - er wohnt schon lange am Ammersee - ist dort aufgewachsen, wo die Heide  nach seinen Aussagen "noch am heidigsten" ist: in Hanstedt am Nordoststrand des Naturparks Lüneburger Heide. Von dieser Heide erzählt er, weil diese Landschaft ihn bis heute bestimmt.

Es geht ihm um nicht weniger als darum, was Heide war, was sie ist und was sie sein wird. Darum, wer in ihr lebte und lebt: "Die Menschen der Gegend sind bettelarm, ernähren sich von Heidekraut und heißen Heidschnuck" zitiert Lieckfeld eine französischen Reiseschriftstellerin des späten 19. Jahrhunderts und klärt den Fehler auf, aber "bettelarm" stimme schon.

Persönliche Anekdoten bereichern das Bild. So sagte Lieckfelds Mutter wohl einst "Heidehauer kannst du immer noch werden", als der junge Claus-Peter am Lehrstoff seines Gymnasiums in Winsen zu verzweifeln drohte. "Dass ich das Gymnasium in Winsen/Luhe dann doch nicht verlassen habe, mag auch mit dieser drohend in Aussicht gestellten beruflichen Zukunft zu tun gehabt haben", erinnert Lieckfeld sich.

Lieckfeld erklärt aber auch analytisch - so ganz nebenbei - wie die Heidewirtschaft jahrhundertelang funktionierte - und warum sie das irgendwann nicht mehr tat. Und wie die Landschaft sein Leben nachhaltig beeinflusste: Im Totengrund wurde er bei einem Ausflug der Pfadfinder zum Naturschützer. Das hatte mit Morgentau, Spinnweben und einem Fuchs zu tun. "Der Totengrund ist magisch", ist Lieckfeld überzeugt. Das solle sich bitte auch jener merken, dem "so etwas" sonst nichts sage.

Einziges Manko, wenn man denn eines finden will: Es gibt keine Kapitel, in denen man sich orientieren könnte. Aber dafür finden sich am Ende QR-Links zu weiteren Informationen, Karten, Empfehlungen und anderen Heidegebieten. Ein Buch für alle, die heide-lila im Herzen sind oder es noch werden wollen.

Claus-Peter Lieckfeld: Heide
ISBN 978-3-96194-203-9
20 Euro
KJM Buchverlag

Claus Peter Lieckfeld | Foto: Dietmar Quist
Foto: KJM Buchverlag GmbH & Co. KG
Redakteur:

Gabriele Poepleu aus Jesteburg

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