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Anarchie rund um einen Kreisel

Gelungene Integration
MTV Hanstedt verhalf neunköpfiger Familie aus dem Sudan zu privatem Wohnraum

Arbeiteten gut zusammen bei der Wohnungsvermittlung: (hi., v. li.) Samtgemeinde-Bürgermeister Olaf Muus, Alexander Balzer (Vorsitzender MTV Hanstedt) und Dietmar Wittke (Geschäftsführer AWO- Kreisverband Harburg-Land) sowie (vorne) Claudia Prössel (Flüchtlingsberatung des AWO-Ortsvereins Winsen) | Foto: Samtgemeinde Hanstedt
  • Arbeiteten gut zusammen bei der Wohnungsvermittlung: (hi., v. li.) Samtgemeinde-Bürgermeister Olaf Muus, Alexander Balzer (Vorsitzender MTV Hanstedt) und Dietmar Wittke (Geschäftsführer AWO- Kreisverband Harburg-Land) sowie (vorne) Claudia Prössel (Flüchtlingsberatung des AWO-Ortsvereins Winsen)
  • Foto: Samtgemeinde Hanstedt
  • hochgeladen von Christoph Ehlermann

Schauplatz eines Beispiels für gelungene Integration von Flüchtlingen ist die Samtgemeinde Hanstedt, wo der MTV einer Familie jetzt zu privatem Wohnraum verhalf. 

Im Zuge der großen Flüchtlingswelle 2015 war die neunköpfige Familie E. aus dem Sudan gezwungen, aufgrund von Gewalt ihre Heimat zu verlassen. Sie kam über das Länderverteilungsprinzip (Königssteiner Schlüssel) nach Niedersachsen - zuerst in die Landesaufnahmebehörde Bramsche, dann in den Landkreis Harburg. Die Kreisverwaltung suchte seinerzeit flächendeckend Wohnraum für alle Geflüchteten. Der MTV Hanstedt stellte dem Landkreis daraufhin Mietraum für Flüchtlinge zur Verfügung, den Familie E. bezog.

In der Unterkunft konnte die Familie erstmals seit ihrer Flucht zur Ruhe zu kommen und sich neu orientieren. Die Kinder besuchten den Kindergarten und die Grundschule, lernten die deutsche Sprache und fanden Freunde. Zwei Söhne spielen inzwischen Fußball beim MTV. Auch durch den Sportverein fühlte sich die Familie in der Gemeinde bald heimisch und hat mittlerweile den anerkannten Aufenthaltstitel.

Nachdem die Familie E. diesen wichtigen Meilenstein geschafft hatte, versuchte der Vater eine eigene Wohnung in Hanstedt oder Umgebung zu finden mit genügend Platz für neun Personen. Der bei der Ankunft geschlossene Mietvertrag zwischen MTV und Landkreis sollte Mitte November enden. Für die Familie hätte das bedeutet, in eine andere Flüchtlingsunterkunft nach Neu Wulmstorf umgesetzt zu werden, damit sie nicht obdachlos wird. „Dann hätten sie in ihrer Integration wieder von vorne anfangen müssen“, erklärt MTV-Vorsitzender Alexander Balzer.

Flüchtlingsberaterin Claudia Prössel vom AWO Kreisverband Harburg-Land überlegte gemeinsam mit Balzer, was zu tun sei, damit die Familie eine gute Integrationsperspektive und ihr jetziges Zuhause behalten könne. Prössel unterstützte den MTV-Vorstand schließlich beim Ausarbeiten eines neuen Mietvertrages, den der Sportverein nun mit der Familie selbst abschloss. Die Familie E. kann damit weiterhin in ihrer bisherigen Wohnung bleiben. 

„Integration kann gelingen, wenn alle Rädchen so gut ineinandergreifen wie in diesem Fall. Ein besonderer Dank gebührt deshalb dem MTV Hanstedt und dem AWO-Kreisverband Harburg Land“, betont Samtgemeinde-Bürgermeister Olaf Muus.

Nach wie vor leben viele Geflüchtete in der Samtgemeinde Hanstedt und anderswo im Landkreis Harburg in Containeranlagen. "Die Samtgemeinde bedankt sich in diesem Zusammenhang für das vielfältige ehrenamtliche Engagement, freut sich aber auch über neue freiwillige Unterstützung, um den Menschen den Start in der neuen Umgebung und den örtlichen Gemeinschaften zu erleichtern. Interessierte können sich gerne im Rathaus melden", so Olaf Muus.

Redakteur:

Christoph Ehlermann aus Salzhausen

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