Auftaktveranstaltung in Egestorf
"Plattdüütsch Weken" erfolgreich gestartet
Die zehnten "Plattdüütsch Weken“ im Landkreis Harburg sind eröffnet. Mit einem schwungvollen Unterhaltungsprogramm unter dem Motto "Laat de goden Tieden rullen“ wurde jetzt im Hotel Acht Linden in Egestorf die Heimatsprache der Region mit viel Humor und Musik gefeiert.
Zu den Gästen im voll besetzten Saal zählten auch viele Ehrengäste aus Politik, Kultur, Vereinen und Institutionen. Da der Schirmherr der Platt-Wochen, Landrat Rainer Rempe, verhindert war, übernahm seine Stellvertreterin Christa Beyer die offizielle Eröffnung. Sie gratulierte den Organisatoren vom Verein "För Platt", dass sie nach 2019 wieder ein vielfältiges Programm mit 34 Veranstaltungen für Jung und Alt auf die Beine gestellt haben. Beyer dankte allen Freunden und Förderern der plattdeutschen Sprache für ihren tollen Einsatz.
"Unsere schöne alte Heimatsprache gewinnt gerade in den vergangenen beiden Jahrzehnten nicht zuletzt durch das große Engagement der Plattdeutsch-Szene wieder merklich an Attraktivität. Damit das Plattdeutsche auch in Zukunft gedeiht, ist eine lebendige plattdeutsche Gemeinschaft entscheidend, die es immer wieder schafft, auch junge Menschen in der Region für diesen wichtigen Teil unseres kulturellen Erbes zu begeistern“, so Christa Beyer. Die plattdeutsche Sprache und Alltagskultur gehörten zur Region und zur Heimat einfach dazu. "In’n Landkreis Horborg snackt wi Platt - das soll noch viele Jahre so bleiben“, wünschte sich Beyer.
Mit flotter Musik unterhielt dann der Sänger, Gitarrist und Songschreiber Knipp Gumbo alias Lars Köster das Publikum. Der Musiker aus Leidenschaft spielte "Rock’n Roll un sowat – op Platt un Hochdüütsch" mit bekannten Melodien. Schon beim Einstiegssong "Leev kaam un bliev in mien Huus“ wippten die Besucher begeistert mit und spendeten reichlich Beifall.
Ilka Brüggemann, Redakteurin für Plattdeutsch bei NDR 1 Radio Niedersachsen, erzählte in ihrer lockeren Art über ganz alltägliche Situationen: vom Fahrsicherheitstraining für Verliebte, der Medikamenteneinnahme in den Wechseljahren, dem wilden Bernd und der scharfen Anna an der Käsetheke sowie einer tiefgehenden Kosmetikbehandlung. "Ich habe mich noch nie so runzlig gefühlt wie da", so Brüggemann. Ein besonderes Erlebnis hatte sie beim Renovieren ihres Fußbodens. Dafür war ein "Stripper" aus dem Baumarkt notwendig, den sie abholen sollte. Leider wurde sie jäh aus ihren erotischen Träumen gerissen, als sie feststellte, dass es sich bei dem "Stripper" lediglich um "ein ödes Gerät zum Entfernen textiler Fußbodenbeläge" handelte.
Die beiden Akteure verbreiteten viel Spaß und gute Laune im Publikum und sorgten für einen kurzweiligen Nachmittag. Erst nach einem langanhaltenden Schlussapplaus durften sie von der Bühne gehen.
• Mehr Infos über die "Plattdüütsch Weken,“ die noch bis Ende Oktober stattfinden, gibt es unter www.foer-platt.de.
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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