Wildpark Lüneburger Heide
Riesenseeadler als Star beim Falknertreffen
Seit mehreren Wochen sorgt ein aus einem belgischen Kunstmuseum "entflohener" Riesenseeadler für Schlagzeilen. In Otterndorf bei Neuenkirchen (Kreis Cuxhaven) soll der Vogel auch mindestens ein Huhn geschlagen haben. Wie imposant diese Greifvögel sind, zeigte sich jetzt beim Treffen von 120 Privatfalknern im Wildpark Lüneburger Heide in Hanstedt-Nindorf.
Sommerfest der Falkner
Die Greifvogelshow ist eine der großen Attraktionen und ein Zuschauermagnet im Wildpark Lüneburger Heide. Wie viele Stunden Arbeit dahinter stecken, bis Adler, Eule, Bussard und Co. scheinbar schwerelos nur wenige Zentimeter über die Köpfe der Zuschauer schweben, kann man als Besucher nur erahnen. Auch hinter den Kulissen ist die Falknerei unter der Leitung von Michael Kirchner mit vielen Dingen beschäftigt, wie zum Beispiel mit der Zucht seltener Greifvögel oder der Pflege und Auswilderung von verletzten Tieren, die in der Greifvogelauffangstation abgegeben werden.
Jetzt war die Falknerei im Wildpark Gastgeber für das Sommerfest der Falkner aus den Verbänden „Deutscher Falknerorden“ (DFO) und „Orden Deutscher Falkoniere“ (ODF). Die rund 120 Privatfalkner nutzen ihre Vögel zur Beizjagd.
„Bei dem Treffen standen vor allem der Informations- und Erfahrungsaustausch im Vordergrund“, berichtet Kirchner. „In der Haltung und beim Training der Vögel im Wildpark und bei den privaten Falknern gibt es viele Parallelen und wir können alle voneinander lernen.“
Ein Riesenseeadler im Wildpark
So stand auch die Führung durch die Volieren im Vordergrund der Zusammenkunft, bei der die Gäste alle Bereiche der Wildpark-Falknerei genau unter die Lupe nehmen konnten. Die Teilnehmer kamen natürlich auch in den Genuss, die Greifvogelshow zu erleben. Hier durften sie einen ersten Blick auf den jüngsten Neuzugang der Wildpark-Falknerei werfen: „Katharina die Große“ heißt das Riesenseeadler-Weibchen, das mit seinen vier Jahren rund sieben Kilogramm Gewicht auf die Waage bringt. Mit 2,70 Metern Spannweite ist dieser Greifvogel der größte Adler der Welt und einer der größten Greifvögel überhaupt.
„Stella“, wie das imposante Tier - angelehnt an den englischen Gattungsnamen „Steller‘s sea eagle“ - mit Rufnamen heißt, wird derzeit von den Falknern behutsam an ihre neue Umgebung gewöhnt und soll künftig eine weitere Attraktion in der Wildpark-Greifvogelshow sein. Nach nur wenigen Wochen im neuen Zuhause, macht Stella schon große Fortschritte. „Sie lässt sich nicht aus der Ruhe bringen, meistert schon die ersten kleinen Flughüpfer, weiß aber auch, dass sie schön ist“, meint Kirchner.
Das ausgebüxte Riesenseeadler-Weibchen soll wieder in Belgien seine Kreise ziehen. In der freien Natur leben Riesenseeadler an der russischen Pazifikküste.
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