Undeloh: Asylbewerber kommen nicht
(mum). Es ist beschlossen: Im kleinen Heidedorf Undeloh wird keine Unterkunft für Asylbewerber eingerichtet. „Ich habe mich nach sorgfältiger Abwägung entschieden, unsere Pläne für diese Unterkunft nicht weiterzuverfolgen“, sagt Landrat Joachim Bordt. Wie berichtet, wollte der Landkreis 29 Asylbewerber im ehemaligen Hermann-Löns-Café unterbringen. Das kam bei den Undelohern nicht gut an. Es hagelte Proteste - zum Teil sogar ausländerfeindliche Parolen.
Hintergrund: Der Landkreis Harburg muss bis September zu den bereits bestehenden 380 weitere 400 Plätze für Flüchtlinge schaffen. Davon ist man allerdings noch weit entfernt. Deshalb wird jede Unterbringungsmöglichkeit geprüft.
Laut Bordt sei ein wesentlicher Grund für die Undeloh-Absage gewesen, dass die vorgesehene Betreibergesellschaft „Human Care“ nicht mehr zu Verfügung gestanden habe. „Das ist richtig“, bestätigt Geschäftsführer Holger Wollesen. „Human-Care“ betreibt deutschlandweit 39 Unterkünfte, davon zehn in Niedersachsen und drei im Landkreis Harburg. Für Wollesen ist die Negativ-Stimmung im Ort ausschlaggebend gewesen: „Kaum einer im Ort hatte auch nur ein wenig Verständnis für unser Anliegen. Vor diesem Hintergrund ist zu befürchten, dass die Integration der Menschen nahezu unmöglich ist.“ Wollesen schließt nicht aus, dass dem Beispiel Undeloh andere Gemeinden folgen werden.
Lesen Sie dazu das Interview mit dem Landrat Bordt
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Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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