"Wir müssen neue Wege finden!"
Samtgemeinde-Bürgermeister Olaf Muus spricht im WOCHENBLATT-Rückblick über neue Wohn- und Gewerbegebiete.
mum. Hanstedt. Der Jahreswechsel ist traditionell die Zeit für ein Fazit des abgelaufenen Jahres. Das gilt auch für Hanstedts Samtgemeinde-Bürgermeister Olaf Muus. "Die Samtgemeinde Hanstedt hat grundsätzlich wieder ein gutes Jahr hinter sich", so der Verwaltungschef. Die Einwohnerzahl sei weiter moderat gestiegen - von 14.293 (2015) auf 14.907 (2018). "Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind nach wie vor positiv, sodass eine Vielzahl von Projekten verwirklicht, beziehungsweise auf den Weg gebracht werden konnten." Betrachte man die Pro-Kopf-Verschuldung, sei diese gerade aufgrund der erheblichen Investitionen im Bildungsbereich weiter gestiegen - von 325 Euro (2016) auf 370 Euro (2018). Der Landesdurchschnitt liegt bei 1.461 Euro (2017).
"Leider bleibt auch in diesem Jahr eine Konstante, dass weiterhin die Erstattungen von Bund und Land nicht in gleicher Weise mit den Kostensteigerungen in den Bereichen Krippe, Kindergarten und Schule Schritt halten konnten", so Muus. Mit der Beitragsfreiheit in den Kindergärten sei auf Landesebene eine öffentlichkeitswirksame Entscheidung getroffen worden, deren finanzielle Auswirkungen allerdings von den Städten und Gemeinden zu tragen seien. "Der versprochene finanzielle Ausgleich lässt leider weiter auf sich warten."
Neubaugebiete
"Die Neubaugebiete in Asendorf und Egestorf sind weitgehend verkauft und viele Objekte sind bereits fertiggestellt beziehungsweise in Bau befindlich. In Hanstedt laufen die Vorarbeiten für das Neubaugebiet 'Am Mühlenweg', dessen Grundstücke dieses Jahr auf den Markt kommen werden. Mit dem Bebauungsplan 'Am Auetal' in Nindorf und Quarrendorf befinden sich weitere kleine Neubaugebiete bereits in Arbeit."
Gewerbegebiete
"Ebenso positiv gestaltet sich der Flächenverkauf in den Gewerbegebieten Egestorf, Hanstedt und Marxen. Die noch verfügbaren Grundstücke haben sich weiter reduziert. Das Planverfahren für die Erweiterung der Fläche in Egestorf wird dieses Jahr abgeschlossen. Immer mehr Arbeitsplätze entstehen vor Ort, sodass die schwierige Pendlersituation in Richtung Hamburg vermieden werden kann."
Finanzen
"Die erforderliche Grunderneuerung des Waldbades Hanstedt stellt mit etwa 3,5 Millionen Euro (bei etwa 1,2 Millionen Euro Zuschuss durch den Bund) die größte Einzelmaßnahme im Haushalt der Samtgemeinde Hanstedt dar. Gleichwohl wurde weiter in die Kinderbetreuung investiert. Außer der Inbetriebnahme einer zweiten Krippengruppe im ehemaligen Schulgebäude in Egestorf nach den Sommerferien wurde im Dezember auch die Baugenehmigung für eine zweigruppige Krippe in Marxen (1,3 Millionen Euro) erteilt.
Weiterhin ist besonders positiv hervorzuheben, dass es durch die Absprache zwischen dem Landkreis und seinen Städten und Gemeinden gelungen ist, die erforderlichen Mittel, unter anderem für die drei Schulsozialarbeiterinnen an den Grundschulen der Samtgemeinde, auch 2018 wieder aufzubringen. Die Samtgemeinde trägt 50 Prozent (etwa 47.000 Euro pro Jahr). Dies soll entsprechend bis auf Weiteres fortgesetzt werden. Leider ist noch immer nicht klar, wann trotz des Bekenntnisses des Landes zu seiner Zuständigkeit, es tatsächlich zu einer Entlastung des Haushaltes der Samtgemeinde kommt."
Feuerwehr
"In den Brandschutz und somit in die Sicherheit der Bevölkerung wurde ebenfalls investiert, so konnte ein neues Mannschaftstransport-Fahrzeug für die Feuerwehr Brackel (30.000 Euro) beschafft werden. Weiterhin wurde zwei Tragkraftspritzen-Fahrzeuge für Sahrendorf/Schätzendorf und Ollsen bestellt (je 95.000 Euro). Fertiggestellt wurde auch der zweite Bauabschnitt des Feuerwehrgerätehauses in Evendorf. Und in Marxen wurde die zweite Kinderfeuerwehr in der Samtgemeinde Hanstedt auf den Weg gebracht. Kurz vor Jahresende gab es dann noch eine ganz besondere Weichenstellung für die Feuerwehr Egestorf. Für das neue Feuerwehrgerätehaus soll mit dem Ankauf und Umbau eines ehemaligen Firmengebäudes dieses Jahr ein alternativer Weg für die Erstellung von Hochbauten beschritten werden."
Die großen Themen
"Drei Themen beschäftigten die Samtgemeinde Hanstedt und die Mitgliedsgemeinden in 2018 in ganz besonderer Weise. Die Inbetriebnahme des erneuerten Waldbades Hanstedt konnte voriges Jahr leider nicht geschafft werden. Zunächst verzögerte der lang anhaltende Frost die Arbeiten und dann machten verdeckte Schäden im Beckensohlenbereich des Bades den Zeitplan zunichte. Aber zum Ende des Jahres konnten, bis auf kleine Restarbeiten, alle Maßnahmen erfolgreich abgeschlossen werden. Die Eröffnung ist für den 1. Mai geplant.
Es existieren nach wie vor Unterkünfte für Flüchtlinge in Asendorf, Egestorf, Hanstedt und Marxen. In den zentralen Unterkünften lebten Ende des Jahres immer noch etwa 300 Menschen. Gleichzeitig haben mittlerweile aber etwa 70 Flüchtlinge innerhalb der Samtgemeinde ihre eigene Wohnung gefunden. Einfach toll ist immer noch das Engagement der vielen ehrenamtlichen Helfer.
Drei wichtige Änderungen des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Hanstedt konnten 2018 beschlossen beziehungsweise auf den Weg gebracht werden. In enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde Marxen wurde die Planänderung zum Sondergebiet Bunkeranlage und Hundeschule in Marxen aufgestellt und beschlossen. Dieser bringt zum einen der beliebten Hundeschule Planungssicherheit und regelt den bisherigen 'Nutzungswildwuchs' der ehemaligen Munitionsbunkeranlage. Im Gleichklang mit der Gemeinde Hanstedt wurde die Flächennutzungs- und Bebauungsplanänderung für den Waldwipfelpfad am Wildpark Lüneburger Heide geändert, sodass damit die Grundlage für die Erstellung dieses touristischen Leuchtturmprojektes gegeben ist. In seiner letzten Sitzung im Jahr 2018 hat der Samtgemeinderat dann noch die Änderung des Flächennutzungsplanes in Sachen Windenergieanlagen in der Samtgemeinde auf den Weg gebracht. Diesem gingen intensive Gespräche mit den Gemeinden Brackel, Egestorf, Hanstedt und Marxen voran."
Kindergarten
"Das Thema Krippen, Kindergärten und Schulen wird die Samtgemeinde Hanstedt weiter intensiv beschäftigen. Die Zukunftsplanungen für weitere Krippen/Kindergärten in Asendorf, Hanstedt und Brackel sind angeschoben. Aufgrund der Kostenentwicklung für öffentliche Bauten wird es wichtig sein - wie beim Feuerwehrhaus Egestorf - neue Wege in der Umsetzung zu beschreiten. In klassischer Weise wird noch die Krippe in Marxen entstehen.
Die Diskussionen zum Thema Einführung der Ganztagsschule an den Schulstandorten in Egestorf und Hanstedt werden fortgeführt, hierzu werden im Februar Elternversammlungen stattfinden, ebenso eine Elternbefragung. Im Zeichen der Inklusion wird die Grundschule Hanstedt mit einem Fahrstuhl ausgestattet, sodass die verschiedenen Ebenen barrierefrei erreicht werden können."
Baumwipfelpfad
"Unmittelbar nach Schaffung der planungsrechtlichen Voraussetzungen und Erteilung der Baugenehmigung Ende 2018 ging es bereits los. Zum Jahresbeginn soll in die konkrete Bauphase eingetreten werden. Eines der sicherlich spannendsten Projekte in unserer Region wird von der Familie Tietz, den Betreibern des Wildparkes Lüneburger Heide, umgesetzt. Eine Eröffnung des, im wahrsten Sinne des Wortes Leuchtturmprojektes, wird noch dieses Jahr angestrebt."
Der Wolf
"Der Wolf ist 2018 endgültig in der Samtgemeinde Hanstedt angekommen. Dies wird eine ganz neue Herausforderung bedeuten, denen sich die vielen beteiligten Akteure nicht nur stellen, sondern auch Lösungen entwickeln, die den unterschiedlichen Interessenlagen, insbesondere aber denen der Menschen die hier leben und arbeiten, gerecht werden müssen."
Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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