Wildpark Lüneburger Heide
Nachwuchs bei den schwedischen Rasenmähern in Hanstedt
Sie haben lustige lange Nasen, sehr lange Beine, überdimensionale Ohren und können bis zu 60 Km/h schnell rennen – aber nur, wenn sie müssen, denn in der Regel bewegen sie sich recht gemächlich. Allzu nah sollte man ihnen in freier Wildbahn aber lieber nicht kommen, denn sie sind recht wehrhaft – vor allem wenn es darum geht, ihren Nachwuchs zu beschützen. Die Rede ist von den Elchen, auch bekannt als schwedische Riesenrasenmäher. Die Elche haben im Wildpark Lüneburger Heide in Hanstedt-Nindorf eine lange Tradition und hatten schon immer einen besonderen Stellenwert. Umso größer ist jetzt die Freude über ein neugeborenes Mädchen namens Elke, das kürzlich zur Welt gekommen ist. Sie ist das erste Elchkalb im Wildpark seit drei Jahren.
„Die Aufzucht von Elchen ist immer eine heikle Angelegenheit“, berichtet Wildpark-Obertierpfleger Lukas Feyen. „Es sind sehr empfindliche Tiere und das gilt besonders für den Nachwuchs.“ Die ersten Tage und Wochen im Leben eines Elchkalbs sind immer die kritischsten. Krankheiten, Unterernährung und Nachstellungen durch die anderen Tiere der Herde gefährden das Leben des Jungtieres.
Elke scheint von alledem verschont worden zu sein. Bei der Geburt wog sie 40 Kilo – ein gesundes Gewicht für ein Elchkalb. Dass Elke sich so gut entwickelt, liegt zum einen an der tollen Fürsorge durch ihre Mutter Synne, die extrem gut auf ihren Nachwuchs aufpasst. Ständig hat sie ein Auge auf ihr kleines Mädchen und hält sich tagsüber meist in sichtgeschützten Bereichen des weitläufigen Geheges auf. Zum anderen haben Lukas Feyen und seine Tierpfleger-Kollegen einige Maßnahmen ergriffen, die Elke den Start ins Leben erleichtern. Sie haben extra eine neue Futterstelle eingerichtet, die Synne und Elke für sich allein haben. So werden unliebsame Begegnungen mit Artgenossen und daraus resultierender Stress vermieden. Außerdem füttern die Tierpfleger in den ersten Wochen besonders eiweißreiche Spezialnahrung, damit Synne kräftig genug ist, um genügend lebenswichtige Milch für Elke zu produzieren. Einen Vater dazu gibt es natürlich auch: Der dreijährige Elchbulle Snaer hält sich aber lieber von den beiden fern und zieht seine eigenen Runden durchs Gehege, um Ärger aus dem Weg zu gehen.
Wer ganz früh morgens, gleich nach Öffnung, in den Park kommt, kann das Glück haben, die beiden am Besucherzaun bei der Elchlodge grasen zu sehen. Und das lohnt sich, denn Elchbabys sind einfach absolut herzerweichend niedlich. „Wenn sie Dich frontal anschauen, hast Du immer das Gefühl, dass sie Dich anlächeln“, sagt Lukas Feyen. Noch kann Elke aufrecht unter Synnes Bauch hindurchlaufen, aber das wird sich bald ändern, denn Elchkälber wachsen in den ersten Lebensmonaten recht schnell. Ausgewachsen sind die Tiere erst mit 8 bis 10 Jahren und erreichen dann eine Körperlänge von bis zu 3 Metern und eine Schulterhöhe von bis zu 2,30 Metern.
Mehr Infos unter https://wild-park.de/
Redakteur:Anke Settekorn aus Jesteburg |
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