Sportliches Jubiläum
Brackeler Kegelclub "Frei weg" feiert "100-Jähriges"

Die Kegelbrüder vom Club "Frei weg": hi., v. li.) Uwe Schmidt, Matthias Lühr, Hermann Tschäpe, Dirk Heuer und Jürgen Jung sowie (vorne, v. li.) Hermann Johanns, Reinhard Behrens, Vorsitzender Richard Garbers und Jonni Müller | Foto: Andreas Sasse
  • Die Kegelbrüder vom Club "Frei weg": hi., v. li.) Uwe Schmidt, Matthias Lühr, Hermann Tschäpe, Dirk Heuer und Jürgen Jung sowie (vorne, v. li.) Hermann Johanns, Reinhard Behrens, Vorsitzender Richard Garbers und Jonni Müller
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Bereits seit 100 Jahren besteht der Brackeler Kegelclub "Frei weg“. Am Sonntag, 13. August, wollen die Kegelbrüder zusammen mit ihren Partnerinnen, geladenen Ehrengästen und Vertretern aus den örtlichen Ver­einen ihr Jubiläum bei Kegelbruder Jürgen Jung in der Kornkammer in netter Gemein­schaft fröhlich feiern.

Gründungsidee für den Kegelclub stammte von einem Lehrer

Die Idee, in Brackel einen Kegelclub aus der Taufe zu heben, stammte seiner­zeit von Lehrer Hermann Müller, ganz nach dem Motto "Eenmal in de Week vun de Fro weg, dat is doch nich to veel!“. Zwölf Männer waren 1923 bei der Gründung im Gasthaus Müller-Garbers anwesend. Zum ersten Vor­sitzenden ernannten sie Hermann Garbers, danach leitete Willi Brauel rund 50 Jahre das Geschehen. Seit zehn Jahren führt Richard Garbers nun den Club.

Nachdem im Jahr 2000 das Gasthaus Buhr in Brackel verkauft wurde, wechselte der Club ins Gasthaus Vossbur nach Tangendorf. Aktuell sind neun Männer dabei, der älteste ist 81, der jüngste knapp 63 Jahre alt. Geselligkeit, Freundschaft und ein guter Zusammen­halt untereinander standen immer im Mittel­punkt bei den Kegelbrüdern. "Dass diese Gemeinschaft einmal auf 100 Jahre zurückblicken würde, hätte keiner der noch Aktiven jemals gedacht", erklärt Richard Garbers. Das letzte Gründungsmitglied, Hein­rich Lübberstedt, verstarb im Alter von etwa 90 Jahren.

Standesgemäß kegeln die neun Brackeler alle 14 Tage. Pro Abend zahlt jeder Teilnehmer 13 Euro in die Kegel­kasse, zusätzlich kommen die Strafgelder hinzu. Damit werden die Kegelbahn, das Essen bei der Weihnachtsfeier und das Taxi-Geld finanziert. Der beste Kegler wird als König bei der Weih­nachts­feier proklamiert, auch ein Bestmann- und ein Pudelorden werden verliehen. Mit insgesamt 60 Wurf - jeweils 30 auf zwei Bahnen - wird der König ermittelt.

Früher war Kegeln ein beliebter Freizeitsport, heute jedoch gehen die Zahlen der aktiven Kegler immer mehr zurück. "Wir sind deutlich weniger geworden, das Kegeln hat an Zuspruch ver­loren, und junge Leute sind kaum noch für den als altbacken geltenden Kegelsport zu begeistern“, erzählt Richard Garbers. "Viele Bahnen stammen aus dem Boom der 1960-er Jahre und sind heute sanierungs­bedürftig. Die Konsequenz: Nach und nach ver­schwinden sie, weil die Besitzer der Lokale nicht mehr investieren“, so Garbers.

Neben dem Kegelsport sind gemeinsame Reisen angesagt

Neben dem Kegelsport reisen die Brackeler gerne. Die Tagesausflüge, die unter anderem schon nach Hamburg und Papenburg führten, unternehmen sie gemein­sam mit ihren Frauen. "Solange es uns Freude macht und wir gesundheitlich noch fit sind, lassen wir die Kugeln rollen“, wünscht sich Richard Garbers für die Zukunft und hofft auf viele weitere schöne Kegel­abende.

Redakteur:

Christoph Ehlermann aus Salzhausen

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