Ein Leben für den Sport
Der 83-jährige Reinhold Wolter lässt sich durch Corona nicht in seinem Training aufhalten
sv. Brackel. Er hat sich alles selbst erarbeitet: Anstatt in den Urlaub zu fahren oder zu verreisen, steckt der 83-jährige Reinhold Wolter aus Brackel schon sein ganzes Leben lang seine Zeit und sein Geld in den Sport. Vom 14-jährigen Fußballer zum Rennfahrer bis hin zum Marathon- und Skilangläufer, Reinhold Wolter hat alles ausprobiert und kann im nächsten Jahr auf 70 Jahre Sport zurückblicken. Ans Aufhören denkt er dabei nicht im Mindesten: "In meinem Alter kann man nichts verbessern", sagt er, "aber man kann erhalten."
Jeden zweiten Tag verbringt er mit Kraft- und Konditionstraining, fährt Rennrad oder Mountainbike und absolviert dreimal die Woche einen Waldlauf über zehn bis 15 Kilometer. Vor Corona ging er außerdem ins Fitnessstudio. Für seine Wettkämpfe trainiert Reinhold Wolter meist allein. Der einfache Grund dafür: Die wenigsten Vereine haben eine Altersgruppe, die mit seiner Leistungsfähigkeit übereinstimmt. Bei den Zehn-Kilometer-Läufen ist die obere Altersklasse noch gut gefüllt und auch beim Wintertriathlon laufen immer mindestens sechs, wenn nicht sogar zwanzig ältere Sportler mit. Doch bei den meisten anderen Wettkämpfen ist der 83-Jährige mittlerweile der älteste Teilnehmer. Das findet er überaus schade, denn er ist überzeugt, dass mehr Menschen durch eine ausgewogene Ernährung und regelmäßigen Sport auch in seinem Alter noch Leistungssport betreiben könnten.
Dass dergleichen möglich ist, beweist er wieder und wieder. Einer seiner persönlichen Höhepunkte in diesem Jahr war der Köhlbrandbrückenlauf über 12,3 km, bei dem er mit einer Zeit von 1:41,40 auf Platz zwei in der Altersklasse 80 bis 84 landete. "Es war grandios, wie sie den Lauf dieses Jahr durchgezogen haben", lobt Reinhold Wolter die Corona-gerechte Umsetzung. "1.600 Teilnehmer durften paarweise alle drei Sekunden starten."
Viele sportliche Veranstaltungen mussten das Jahr über ausfallen, aber das hielt Reinhold Wolter nicht davon ab, in jeder freien Minute weiter zu trainieren. Selbst beim Fernsehen hält er sich hauptsächlich an die Sportkanäle und die Nachrichten. Einem Krimi könne er nichts abgewinnen, genauso wenig wie einem Urlaub ohne Sport. Wegen seiner Wettkämpfe ist er aber auch so viel herumgekommen und hat weltweit Freunde gefunden.
Sein großer Plan für 2021, natürlich neben dem Sport: seine Biographie verfassen. Das Schreiben übernimmt dabei seine Frau, Waltraut Schneider, die ihm im Leben auch als Coach und Managerin zur Seite steht.
Redakteur:Svenja Adamski aus Buchholz |
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