Bengalos beim Amateur-Fußball
Kreispokalfinale hat ein Nachspiel
In großen Stadien gehören Bengalische Feuer für viele Fans zu einem Fußballspiel dazu wie Currywurst, Pommes und Bier. Aber auch im Amateurfußball sind die Bengalos, deren Abbrennen laut Stadionordnung bzw. Versammlungsstättenverordnung eigentlich verboten ist, längst angekommen. Jüngstes Beispiel: Beim Kreispokalfinale der Zweitvertretungen des FC Este und des VfL Maschen kam es am Himmelfahrtstag in Hanstedt zu Ausschreitungen zwischen den Fanlagern. Es gab Provokationen und Beleidigungen, auch die Fäuste flogen. Der 3:2-Sieg des FC Este geriet dadurch völlig in den Hintergrund.
Überraschender Gewaltausbruch
Für Frank Dohnke, Vorsitzender des Kreisverbands des Niedersächsischen Fußballverbands (NFV), waren die Ausschreitungen "ein großer Wermutstropfen" auf einem insgesamt sehr gut organisierten Endspieltag mit drei Finals. Dass sich Fans des VfL Maschen beim Spiel ihres Teams zum Teil vermummten, "da fehlen mir die Worte". Dabei, so betont es der Kreisvorsitzende, seien beide Vereine zuvor nicht negativ aufgefallen in Sachen Bengalische Feuer. Von daher sei er überrascht über den Gewaltausbruch gewesen.
Fanlager trennen?
Man werde die Vorkommnisse in Hanstedt aufarbeiten, kündigte Dohnke an. Eine mögliche Maßnahme sei es, die Fanlager von Anfang an zu trennen. Das habe beim Finale der Erstvertretungen zwischen dem TuS Fleestedt und dem TVV Neu Wulmstorf gut funktioniert. Beim Thema Pyrotechnik könne er sich ein kontrolliertes Abbrennen in abgegrenzten Räumen vorstellen. Bei der Siegerehrung, bei der traditionell viele Kinder auf dem Sportplatz stehen, sollten Bengalos aber verboten werden. "Ich finde die Bengalischen Feuer grundsätzlich nicht gut, das ist aber meine persönliche Meinung", sagte Dohnke.
Nichts gegen Bengalos
Auf jeden Fall will der Fußball-Kreisverband das Gespräch mit den Vereinen suchen, die sich im kommenden Jahr für die Finals qualifizieren. Gegen Bengalos scheinen Klubs nichts zu haben. Auf der Facebook-Seite des FC Este war zu lesen, dass die Fanlager eine "beeindruckende Pyroshow" geboten hätten: "Hier muss gesagt werden, was auf beiden Seiten auf die Beine gestellt wurde, war Weltklasse." Am Himmelfahrtstag als Austragungsdatum möchte Frank Dohnke übrigens festhalten, auch wenn an diesem Tag deutlich mehr Alkohol als normal getrunken wird: "Wir veranstalten den Finalspieltag seit Jahrzehnten, noch nie hat es ernsthafte Probleme gegeben." Eben bis jetzt.
Übrigens: Beide Finalisten erwarten wegen des Abbrennens der Pyrotechnik durch die jeweiligen Fans laut dem Spielausschuss-Vorsitzenden Mario Leder eine Strafe im mittleren dreistelligen Bereich. Auch Anzeigen wegen Körperverletzung wurden gestellt. Das wiederum ist Sache der Polizei. (os).
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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