Ein beeindruckender Gemeinschaft
mum. Hanstedt. Der beißende Geruch liegt noch immer in der Luft; die Wände sind voller Ruß - auch eine Woche nach dem Feuer in der Hanstedter Auetal-Apotheke sind die Spuren der Zerstörung deutlich. "Obwohl es nur ein verhältnismäßig kleiner Brand war, sind die Folgen gewaltig", sagt Inhaberin Astrid Ellerbrock (60). Sie geht von einer Schadenshöhe von 400.000 Euro aus.
Am 25. Dezember gegen 5 Uhr hatte - so der Stand der Ermittlungen - ein Computer im Kassenbereich das Feuer ausgelöst (das WOCHENBLATT berichtete). Die lodernden Flammen aktivierten daraufhin den Bewegungsmelder. Innerhalb kurzer Zeit war die Feuerwehr vor Ort. Doch obwohl der Brand schnell und gezielt gelöscht wurde, muss das ganze Sortiment ausgetauscht werden. Immerhin 12.000 Artikel. Die historische Einrichtung aus dem 19. Jahrhundert wird ebenfalls komplett ausgebaut und renoviert.
"Das ist alles schlimm, aber keine Katastrophe", sagt Astrid Ellerbrock. Niemand sei verletzt worden. "Für mich ist das eine Herausforderung, die es jetzt zu meistern gilt." Und was die Apothekerin am meisten begeistert: "Die Gemeinschaft hier im Dorf hat fantastisch geholfen." Ihr Dank gelte vor allem den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr, die unglaublich schnell vor Ort waren.
Bereits drei Tage nach dem Brand hat Astrid Ellerbrock nur wenige Meter von ihrer Apotheke entfernt eine provisorische Verkaufsstelle eröffnet. Nachdem der Vermieter grünes Licht gegeben hatte, ging alles sehr schnell. Die Feuerwehr stellte der Apothekerin Bänke zur Verfügung, die vorerst als Warenlager genutzt werden können. Ihr Großhändler organisierte eine Liste mit den 500 Medikamenten, die am häufigsten in Hanstedt benötigt werden und belieferte sie schon am Freitag nach dem Brand. Quasi über Nacht verlegte ein Elektriker sämtliche Leitungen. Sogar eine Alarmanlage wurde bereits installiert. Selbstverständlich startete die "Not-Apotheke" erst, als auch die Erlaubnis der zuständigen Kammer vorlag.
"Die Kunden sind sehr verständnisvoll", bedankt sich Astrid Ellerbrock. Niemand sei verärgert, wenn bestimmte Artikel nicht sofort erhältlich sind. Um dennoch den Kunden entgegen zu kommen, setzt die Apothekerin derzeit zwei Boten ein, die Tabletten, Tropfen oder Verbandsmaterial nach Hause liefern.
Am meisten ärgert sich Astrid Ellerbrock darüber, dass sämtliche Medikamente entsorgt werden müssen. „Am liebsten würde ich sie einer karitativen Einrichtung spenden“, sagt sie. Dies sei aber nur unter ganz strengen Auflagen möglich, die sie nicht gewährleisten kann.
Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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