Einigung auf Kompromiss
40.000 Euro Schadenersatz für Harsefelder Baumfrevel

Viele Bäume und Sträucher wurden in Harsefeld 2019 abgesägt oder auf den Stock gesetzt | Foto: Archiv/sc
  • Viele Bäume und Sträucher wurden in Harsefeld 2019 abgesägt oder auf den Stock gesetzt
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jab. Harsefeld/Stade. Im Verhältnis noch einmal glimpflich davongekommen sind zwei Landwirte aus Harsefeld. Sie mussten sich vor dem Landgericht in Stade verantworten. Der Grund: Der Flecken forderte Entschädigung für die Schäden an den Bäumen und Sträuchern, die im Februar 2019 beschädigt oder ganz entfernt wurden. Glimpflich deshalb, da sie - auf Widerruf - insgesamt 40.000 Euro bezahlen müssen, ihnen im schlimmsten Fall allerdings eine Summe von rund 200.000 Euro gedroht hätte.

Viele hitzige Diskussionen hat der "Baumfrevel" entlang der Verlängerung der Straße "Auf dem Klingenberg" vor zwei Jahren ausgelöst. An den jeweiligen Flurstücken wurden durch die Mitarbeiter eines der Landwirte Büsche nicht fachgerecht zurückgeschnitten, auf den Stock gesetzt und Bäume komplett abgesägt, um ein Lichtprofil freizuschneiden. Das passierte allerdings nicht nur auf den eigenen Grundstücken, sondern auch am Eigentum des Fleckens. Daher trafen sich die Beteiligten nun vor Gericht wieder.

Gütliche Einigung als beste Lösung

Der Richter wies gleich zu Beginn der Verhandlung darauf hin, dass eine gütliche Einigung für beide Seiten die schnellste, nervenschonendste und kostensparendste Lösung wäre. Denn ohne Kompromiss könnte sich ein Prozess über Jahre hinziehen. Schließlich müssten zahlreiche neue Gutachten erstellt werden. Zudem würde bei der Ermittlung der Schadensersatzsumme die "Methode Koch" angewendet, sodass eine exorbitante Summe von ca. 210.000 Euro zustandekommen würde - auch wenn der Richter mit nicht mal 100.000 Euro rechnen würde.

Aus diesem Grund warf der Richter zunächst eine Summe von 35.000 Euro für eine Einigung in den Raum. Damit war keine Seite einverstanden. Für den einen war sie zu hoch, dem anderen zu niedrig. Der Flecken forderte 50.000 Euro, da bereits rund 30.000 Euro an Kosten angefallen seien. Allerdings vereinbarten die Verantwortlichen schließlich 40.000 Euro - 20.000 Euro für jeden der Angeklagten. Dem stimmten die Landwirte zu.

Zukünftige Streitigkeiten vermeiden

Doch der Kompromiss beinhaltete noch mehr: Um in Zukunft Streitigkeiten dieser Art zu verhindern, wollen sich die Parteien zusammensetzen und ein Papier erarbeiten. Darin soll der Rück- und Pflegeschnitt der Büsche und Bäume entlang der jeweiligen Flurstücke geregelt und festgeschrieben werden, dass die Landwirte für die Arbeiten zuständig sind. Die Landwirte betonten, dass sie diese Arbeiten seit Generationen ausführen würden und sich bisher niemand beschwert habe. Dass das weiterhin ohne rechtliche Konsequenzen möglich ist, soll die Vereinbarung sicherstellen.

Für beide gilt die Lösung auf Widerruf. Denn hinter den Landwirten stehe die Haftpflichtversicherung, die bei der Summe mitspielen müsse. Im Rathaus müsse ebenfalls das Okay der Verantwortlichen eingeholt werden. Dafür bleiben beiden Parteien nun vier Wochen Zeit.

Ärger über Baumfrevel
Redakteur:

Jaana Bollmann aus Stade

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