Der Klimawandel stellt die Freiwilligen Feuerwehren vor neue Herausforderungen
Den Problemen stellen
sc/jd. Harsefeld. Ein ruhiges Einsatzjahr sei zu Ende gegangen, berichtete Ortsbrandmeister Olaf Jonas auf der Generalversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Harsefeld. Jonas blickte in seinem Jahresbericht nicht nur auf das Jahr 2019 zurück, er ging auch auf die Herausforderungen ein, die in diesem Jahr anstehen.
Zu insgesamt 93 Einsätzen wurden die Retter der Harsefelder Ortswehr im vergangenen Jahr gerufen - darunter 22 Brandeinsätze und 67 technische Hilfeleistungen, wovon fünf nach Verkehrsunfällen erfolgten. Auch vier Fehlalarme gab es. Von den kuriosen Einsätzen blieb Jonas vor allem folgender im Gedächtnis: Die Feuerwehr eilte einem Vater zu Hilfe, dessen Kind in einem Toilettenaufsatz feststeckte. Insgesamt leisteten die 85 Aktiven der Freiwilligen Feuerwehr Harsefeld 14.117 Dienst-, Einsatz- und Weiterbildungsstunden ab. Die Sachwerte, die durch das Eingreifen der Feuerwehr erhalten blieben, bezifferte der Ortsbrandmeister mit rund 550.000 Euro.
Künftig kann die Harsefelder Ortswehr bei ihren Einsätzen auf ein zusätzliches Hightech-Hilfsmittel zurückgreifen. Die Feuerwehr im Geestflecken besitzt jetzt eine Drohne, die auch bei schlechtem Wetter eingesetzt werden kann. "Damit sind wir die erste Feuerwehr im Landkreis Stade, die über solch eine Drohne verfügt", so Jonas. Die Ausbildung der 22 "Pilotenanwärter" beginnt Mitte Februar. Die Kosten der Drohne beliefen sich auf rund 50.000 Euro.
Sorgenvoll blickte Jonas auf die immer extremer werdenden Wetterlagen wie Hitze, Stürme oder Überflutungen. "Der Klimawandel hat auch Einfluss auf die Arbeit der Feuerwehr", erklärte der Ortsbrandmeister. So müssen sich die Kameraden auf derartige Extremwetterlagen durch gezieltes Training und gute Vorbereitung einstellen. Für Brandbekämpfung bei Gebäuden sei die Feuerwehr gut ausgebildet und ausgestattet, so Jonas. Vegetationsbrände hingegen seien für die Feuerwehr problematisch.
Bei Waldbränden und einem Feuer in der freien Landschaft seien andere taktische Ansätze als bei Gebäudebränden, zusätzliche Ausrüstung, spezielle Bekleidung und eine entsprechende Ausbildung erforderlich, so Jonas weiter. "Wir müssen uns aber auf solche Szenarien vorbereiten". Außerdem kritisierte Jonas die immer größer werdenden Fahrzeuge der Feuerwehr, die bei extremen Lagen häufig nicht gebraucht werden können. Zwei kleinere Fahrzeugen seien oftmals die bessere Wahl als ein großes.
Gemeindebrandmeister Heiko Wachlin ging in seiner Ansprache auf die Erfolge der AED-Gruppen in der Samtgemeinde ein, die mit einem Defibrillator den Rettungsdienst unterstützen. 31 Einsätze absolvierten sie im vergangenem Jahr.
Zum Ende der Versammlung ehrte Ortsbrandmeister Jonas viele seiner Kameraden für deren langjährige Mitgliedschaft, verabschiedete einige Funktionsträger aus ihrem Amt und beförderte mehrere Feuerwehrmänner und -frauen in höhere Dienstgrade.
Erstmals bei der Generalversammlung dabei war eine Delegation aus Wienbergen in der Grafschaft Hoya unter Leitung des ehemaligen Harsefelder Ortsbrandmeisters Stefan Vogt.
Redakteur:Saskia Corleis |
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