Ambulante Pflege: OsteMed dehnt sich auf Kreis Stade aus

Die Nachfrage nach mobiler Pflege wird in den kommenden Jahren stark steigen | Foto: DbfK/Archiv
  • Die Nachfrage nach mobiler Pflege wird in den kommenden Jahren stark steigen
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jd. Ahlerstedt. Der freie Wettbewerb ist eine der Säulen unserer Marktwirtschaft. Nach diesem Grundprinzip handelt auch die OsteMed GmbH, die neben zwei Krankenhäusern in Zeven und Bremervörde auch einen Pflegedienst betreibt. Das Unternehmen in kommunalem Besitz - Mehrheits-Eigner sind die Elbe-Kliniken, deren Hauptanteile wiederum der Landkreis und die Stadt Stade halten - plant, seine Geschäftstätigkeit in den Landkreis Stade auszudehnen und in Ahlerstedt einen Standort für die mobile Pflege einzurichten. "Wir reagieren auf die Nachfrage aus der Bevölkerung", erklärt Pflegedienstleiterin Denise Dammann.

Der Betreuungs-Bedarf in dem Gebiet um Ahlerstedt sei sehr hoch, zumal sich ein privater Pflegedienst dort vor Kurzem zurückgezogen habe, so Dammann: "Ich habe in den vergangenen Wochen mehr als 20 Anrufe von Interessenten erhalten, die händeringend einen Platz in der mobilen Pflege suchen." Schon jetzt betreue OsteMed einige Patienten in der Gemeinde Ahlerstedt: "Die Menschen brauchen Hilfe und wir wollen sie nicht abweisen." Derzeit könne allerdings nur die Grundpflege angeboten werden, da die Anfahrtszeiten aus Zeven, wo der Pflegedienst seinen Hauptstandort habe, zu lang seien.

"Daher suchen wir nun für Ahlerstedt ein geeignetes Objekt, um dort eine Zweigstelle einzurichten." Wann man genau an den Start gehe, könne sie noch nicht sagen: "Wir haben aber bereits Stellenanzeigen geschaltet." Sie gehe davon aus, dass in vier Wochen die Planungen unter Dach und Fach seien.

Ahlerstedts Bürgermeister Uwe Arndt erklärte auf WOCHENBLATT-Nachfrage, dass er die OsteMed-Pläne grundsätzlich begrüße: Zwar gebe es mit der Sozialstation Geest bereits eine kommunale Pflege-Einrichtung, die in den vergangenen Jahren auch gute Arbeit geleistet habe. Doch die Nachfrage werde in Zukunft so hoch sein, dass er einen zweiten großen Pflegedienst in der Samtgemeinde Harsefeld für sinnvoll halte.

"Wenn es nicht OsteMed ist, wird ein privater Anbieter kommen", so Arndt. Er ziehe alledings OsteMed vor: "Die haben im Gegensatz zu den privaten Diensten eine eigene Pflegeschule." Und Fachpersonal in der Pflege werde dringend benötigt: "Die Nachfrage wird extrem steigen." Arndt geht davon aus, dass in den kommenden Jahren rund 1.000 Personen in den Samtgemeinden Harsefeld und Apensen pflegebedürftig sein werden.

Kritik kommt allerdings aus dem Harsefelder Rathaus. Dort ist die Sozialstation Geest angesiedelt, die in der südlichen Stader Geest bisher der "Platzhirsch" in Sachen Pflege ist. Dass künftig ein weiterer Betreiber in öffentlicher Trägerschaft als Wettbewerber auftritt, hält Sozialstation-Geschäftsführer Bernd Meinke für "sehr bedenklich". Auch Harsefelds Rathauschef Rainer Schlichtmann zeigt sich "irritiert", dass die OsteMed in ein "fremdes Hoheitsgebiet" eindringe.
Dammann kann diese ablehnende Haltung nicht nachvollziehen: "Wir wollen der Sozialstation nichts wegnehmen. Angesichts der hohen Nachfrage ist genug Arbeit für beide."

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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