Zentraler Platz in Harsefeld trägt den Namen des Ersten Bürgermeisters
August-Hillert-Platz eingeweiht

Bürgermeister Harald Koetzing (v.li.), Pastor Hermann Heinrich und Susanne de Bruijn weihten zusammen mit den Angehörigen den August-Hillert-Platz ein | Foto: sc
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sc. Harsefeld. Ein bewegtes Leben führte Harsefelds erster Bürgermeister August Hillert (1887-1968). Um ihn und sein Wirken wertzuschätzen, beschloss der Rat des Fleckens Harsefeld einstimmig, den zentralen öffentlichen Platz zwischen dem Restaurant "Villazzo" und dem "Don Camillo" an der Marktstraße nach Hillert zu benennen. Angehörige Hillerts enthüllten zusammen mit Vertretern der Politik und der Kirche die Schilder von dem neuen August-Hillert-Platz.

Im Dezember 2019 stellte die Fraktionsvorsitzende der Freien Wählergemeinschaft, Susanne de Bruijn, den Antrag zur Namensvergabe und gab mehrere Gründe an den zentralen Platz vor Hillerts ehemaligen "Café Niedersachsen" - jetzt "Villazzo" - nach ihm zu benennen. Noch vor dem Zweiten Weltkrieg stellte sich Hillert zur Wahl und zog 1927 und 1931 in den Gemeindeausschuss ein. Als bekennender Gegner des NS-Regimes, erteilte Hillert den Nazis in seinem Lokal Hausverbot, schrieb de Bruijn in ihrer Begründung. 1933 gewann Hillert die Wahl zum Fleckenvorsteher, doch die Nazis annullierten seine Wahl und erhoben jemand anderen in das Amt. In den Jahren der NS-Herrschaft wurde Hillert immer wieder Schikanen ausgesetzt. "Aber er blieb standhaft", so de Bruijn. Nach Kriegsende setzte der englische Befehlshaber Hillert als Bürgermeister von Harsefeld ein, da er der letzte demokratisch und rechtmäßig gewählte Fleckenvorsteher war.

Hillert kümmerte sich in seiner Amtszeit um die Unterbringung von Flüchtlingen des Zweiten Weltkrieges, etablierte 1948 ein Gemeindeflüchtlingsamt, gründete 1947 die Mittelschule in Harsefeld, erstellte einen Generalbebauungsplan für die Steinfeldsiedlung, kümmerte sich um die Wiedereingliederung von Kriegsversehrten und unterstützte viele soziale Projekte. "Er hat viel für Harsefeld bewegt und getan - auch in schwierigen Zeiten", sagte de Bruijn.

An den Feierlichkeiten und zur Enthüllung der Namensschilder nahmen auch Hillerts Enkelin Angelika Berger sowie weitere Angehörige teil und erinnerten sich an die Zeit mit Hillert zurück. Neben vielen persönlichen Anekdoten ist besonders die Eismaschine im "Café Niedersachsen" in Erinnerung geblieben, die in Zeiten der Inflation und in der Nachkriegszeit den Harsefeldern, besonders den Kindern, Freude bereitet hatte.

Redakteur:

Saskia Corleis

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