Bach bekommt ein Betonbett / Schutz vor Hochwasser: Baumaßnahmen am Harsefelder Rellerbach beginnen
jd. Harsefeld. Der "Wildbach" wird endlich gezähmt: Der Harsefelder Rellerbach erhält in den kommenden Wochen im Unterlauf ein neues Bett aus Beton. Das schmale Bächlein, das schon mehrfach für Überflutungen in der Harsefelder Ortsmitte gesorgt hat, wird im Bereich zwischen dem Klosterpark und der Herrenstraße auf einer Länge von 150 Metern mit Stahlbeton-Halbschalen ausgekleidet. So soll erreicht werden, dass die Wassermassen bei Starkregenfällen schneller in Richtung Aue abgeleitet werden können. In diesen Tagen beginnen die Bauarbeiten. Es sollte schon eine Woche früher losgehen, doch das Betonwerk hat die Betonschalen nicht rechtzeitig fertiggestellt.
Spaziergänger im Klosterpark werden es schon bemerkt haben: Die Zuwegung von der Herrenstraße am nördlichen Ende des Parks ist bereits abgesperrt. Bagger warten auf ihren Einsatz und an der Fußgängerbrücke über den Rellerbach ist eine riesige Druckpumpe installiert. "Das Wasser wird hier abgepumpt und weiter unten wieder in den Rellerbach eingeleitet", erläutert Bauamtsleiter Peter Walthart. In dem trockengelegten Bachbett werden dann in Modulbauweise die Betonelemente verbaut. Die u-förmigen Profile weisen einen Querschnitt von 1,25 x 1,25 Metern auf. Das soll reichen, um künftig gegen heftige Regengüsse gewappnet zu sein.
Um die Baumaßnahme durchführen zu können, musste die Gemeinde erst einmal auf ihr Eigentum pochen: Einige Anlieger waren mit ihren Gärten bis unmittelbar an den Bach herangerückt. Zum Teil gab es auch provisorische Konstruktionen, die den Bachverlauf begrenzten. Diese Bauten müssen jetzt entfernt werden, damit die Radlader die tonnenschweren Betonteile platzieren können. Die Verlegung erfolgt bachabwärts - also vom Kosterpark in Richtung Herrenstraße.
Seitens der Anwohner werde die Baumaßnahme dennoch voll unterstützt, so Rathauschef Rainer Schlichtmann. Auch wenn sie ein kleines Stück Gelände wieder an die Gemeinde abtreten mussten, profitieren sie am meisten von der "Einbettung" des Rellerbachs: Schließlich ist das Jahrhundert-Unwetter vor genau drei Jahren noch gut in Erinnerung. Starkregen ließ den sonst friedlich dahinplätschernden Rellerbach zum reißenden Wildwasserbach anschwillen. Das Wasser trat über die Ufer und überschwemmte Teile des Ortes. Diese Gefahr soll durch das Bachbett aus Beton weitgehend gebannt werden.
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