Schulklimawoche in Ahlerstedt: Schüler der Schule am Auetal bekommen Klimabäume
Bäume für die Zukunft pflanzen
sc. Ahlerstedt. Klimaschutz zum Selbermachen: Im Rahmen der Schulklimawoche an der Schule am Auetal in Ahlerstedt gab es eine besondere Aktion. Alle Schüler der Oberschule bekamen einen kleinen Klimabaum vom Gärtnermeister und Naturpädagogen Jonas Maiwald geschenkt. Ein Jahr lang haben sie nun Zeit, einen geeigneten Platz für ihren Baum zu suchen und ihn zu pflanzen.
Die acht teilnehmenden Klassen bekamen von Maiwald jeweils einen Klimabaum erklärt. Ganz gespannt und aufmerksam hörten die Kinder der Klasse 6.2 zu, als es bei ihnen um den Bienenbaum ging. „Der Bienenbaum hat eine Blüte mit besonders viel Nektar und Pollen“, erklärte Maiwald. Durch seine späte Blüte ab August haben die Insekten - neben zum Beispiel den Linden - eine bessere und längere Überlebenschance. Allerdings ist der Bienenbaum keine heimische Pflanze, sondern kommt aus Fernost. Alle acht Bäume der Aktionswoche sind fremdländischer Herkunft. Sie vertragen alle die Hitze und Trockenheit besser als ihre Artgenossen, so Maiwald. Daher seien sie sowohl für hohe Temperaturen als auch längere Trockenphasen als Folge des Klimawandels gut geeignet. Auch wenn es sich um Bäume aus anderen Ländern handelt, sei wichtig: „Die Klimabäume sollen nicht die heimischen Arten verdrängen, sondern diese ergänzen“, betont Maiwald ausdrücklich.
Alle 170 Schüler aus acht verschiedenen Klassen der Stufen sechs bis acht topften unter Anleitung von Maiwald ihre neuen kleinen Bäumen auf dem Schulhof ein. Neben dem Bienenbaum, hatten die Kinder die Wahl zwischen einer Baumhasel, einem Amberbaum, einer Maulbeere, einer Hopfenbuche, einer Platane, einem Schnurbaum und einer Zerr-Eiche. Die eingetopften Jungbäume nahmen die Schüler mit nach Hause. Damit die Klimabäume einen stabilen Wurzelballen ausbilden können, sollen sie für mindestens ein Jahr im Topf bleiben, bevor sie schließlich ausgepflanzt werden. Im Winter brauchen die jungen Bäume aber einen guten Frostschutz. „Nach drei bis vier Jahren sollten die Klimabäume frostfrei sein“, so Maiwald.
Da es sich um nicht heimische Baumarten handelt, sollen die Klimabäume nur in Siedlungsgebiete und nicht in die freie Natur gepflanzt werden, so Maiwald. Dabei sollten die Kinder auf genügend Abstand zu Gebäuden - die Klimabäume werden sehr groß - und auf eine geschützte Lage achten. Staunässe vertragen die Baumarten nicht.
Die Baumpflanz-Aktion, organisiert von den Lehrerinnen Barbara Kinzer und Susanne Boinowitz, kommt bei den Kinder gut an. Neugierig hören sie den Erklärung von Maiwald zu und topfen begeistert ihre eigenen kleinen Bäume in einem großen Topf mit frischer Muttererde ein. „Die Kinder sind alle motiviert“, sagt Boinowitz über das große Interesse der Schüler. Im besten Falle finden so 170 neue Bäume in der Ahlerstedter Region ein neues Zuhause und unterstützen die heimischen Arten und die Tierwelt. „Wir wollten damit das Thema Klimaschutz auf eine persönliche Ebene bringen und zeigen, dass jeder kleine Dinge tun kann, um das Klima zu schützen“, so Kinzer und Boinowitz. Finanziert wird das Projekt von „Trees for Bees“-Initiator Thomas Bösch.
Redakteur:Saskia Corleis |
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