Harsefeld: Anwohner sind verärgert
Baumaßnahmen im Quellenweg gehen nur langsam voran

Großbaustelle Quellenweg und die Einmündung zum Gierenberg
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Eine Baustelle sorgt für Ärger im Flecken Harsefeld. Die Baumaßnahme im Quellenweg ist die erste Straße, die im Zuge der Sanierung der Steinfeldsiedlung in Harsefeld erneuert wird.

Doch die Anwohner des Quellenweges sind besorgt, weil es mit den Bauarbeiten nur sehr langsam voran geht: Nach einigen Bürgerversammlungen und der Änderung eines ersten Sanierungskonzeptes stellte das Harsefelder Rathaus den betroffenen Anwohnerinnen und Anwohnern ein neues Konzept vor. Zwar sei die Verwaltung im überarbeiteten Konzept auf einige Wünsche der Anlieger eingegangen, wie zum Beispiel die bereits schmale Straße mit Baumpflanzungen und Parklücken nicht mehr weiter zu verengen und so den Weg zum Harsefelder Freibad und die dortige Parksituation in der Sommer-Saison zu verschlimmern. Unter anderem kamen die geplanten Berliner Kissen zur Verkehrsberuhigung bei den Anwohnern nicht gut an. "Die will keiner hier haben", erzählte ein betroffener Bewohner.

Ein weiteres Ärgernis für die Anlieger sei die Verzögerungen der Baumaßnahmen: Es hieß, dass der Baustart Anfang Februar und die Straße bis zu Beginn der Freibad-Saison im Mai fertig sein sollte, sagt einer der Anwohner. Auch sollten während der Sanierungsarbeiten die Zufahrten zu den Häusern und zu den Grundstücken nur für ein bis zwei Tage gesperrt werden.

Der tatsächliche Start der Bauarbeiten war jedoch erst im Juli - mitten in der Freibad-Saison. Aufgrund der dadurch entstandene Vollsperrung des unteren Quellenweges und der Einmündung Gierenberg war das Freibad nur noch zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichbar. Die Gäste, die mit dem Auto kamen, versuchten daraufhin, im restlichen Teil des Quellenweges und den benachbarten Straßen zu parken und sorgten somit für ein Verkehrschaos im Wohngebiet.

Mitte August hörte ein Anwohner, wie ein Bauunternehmen den kompletten Quellenweg ohne vorherige Ankündigung abzusperren begann. "Es standen noch alle Autos auf den Einfahrten zu den Grundstücken", sagte der betroffene Anlieger. Auf seine telefonische Nachfrage erhielt er keine zufriedenstellende Antwort. Erst eine Stunde nach Beginn der Sperrung wurden Informationszettel in der Straße verteilt. Auch mache sich die Sorge unter den Anwohnern breit, dass sie anstatt der versprochenen ein bis zwei Tage, wochen- oder sogar monatelang nicht auf ihr Grundstück fahren können. Denn zwischendurch passiere gar nichts auf der Baustelle, berichteten mehrere Anwohner.

Einen Tag nach der Absperrung seien zwar die Oberflächensteine des Quellenweges hochgenommen und abtransportiert worden - doch danach sei wieder eine Zeit lang nichts auf der Baustelle geschehen. "Wenn es so weitergeht, ziehen sich die Bauarbeiten immer weiter in die Länge", so die Anwohner. Auch bemängeln sie die fehlenden Informationen über den Ablauf der Sanierungsarbeiten und den dafür vorgesehenen zeitlichen Rahmen.

"Wenn die ganze Siedlung so saniert wird, dann wird es noch viel Ärger geben", merkte ein Anwohner an. Nachdem fast zwei Drittel der Straße halbseitig aufgerissen und auch nur noch halbseitig gesperrt ist, befahren wieder die Wohnmobile und Wohnwagen den Quellenweg - und benutzen auch teilweise den Bürgersteig, um zu dem Campingplatz zu gelangen, so die Anwohner. Ein regelrechtes Hin und Her, beschweren sich die Anlieger - denn: viel passiert sei nichts, gebaggert oder weiter gearbeitet werde kaum im Quellenweg.

Über die genauen Daten des Zeitplanes gab es auf Rückfrage des WOCHENBLATT noch keine Antwort. "Zurzeit erfolgen Arbeiten durch unsere Vertragsfirma und sind voll im Zeitplan", erklärte Jens Westphal, Technischer Leiter des Trinkwasserverbandes Stader Land (TWV). Der TWV saniert im Zuge der Baustelle „Quellenweg“ seine Versorgungsleitung.

Jetzt sorgen sich die Anwohner, dass die Straße auch im Winter gesperrt bleibt, was die Anlieferung u.a. von Heizöl, Getränken und Lebensmitteln, aber auch Abtransporte z.B. von Gartenabfällen unmöglich macht. über die Sperrung der Straße und die Erreichbarkeit ihrer Grundstücke in den kommenden kalten Monaten bezüglich Lebensmittel- und Wasser-Einkäufe, Heizöl anliefern, Gartenabfälle transportieren und die Müllabfuhr.

Die Baumaßnahme „Quellenweg“ befindet sich im Zeitplan, heißt es von der Harsefelder Verwaltung. Es sei geplant, abschnittsweise vorzugehen: Sobald die Versorgungsträger in einem Bereich fertig seien, folge der Kanal- und dann der Straßenbau. "Wir konzentrieren uns dabei zuerst auf den Bereich der Einmündung Gierenberg und am Freibad und gehen dann mit der Baumaßnahme weiter vor in Richtung Steinfeldstraße", erklärte Peter Walthart, Leiter des Fachbereichs III - Planen und Bauen in der Samtgemeinde Harsefeld.

Der Betrieb des Freibades blieb durch die Baustelle weitgehend unbeeinträchtigt und auch ein Besucherrückgang sei nicht festzustellen. Der eingerichtete Ersatzparkplatz an der Eissporthalle mit dem kurzen Weg zum Freibad werde von den vielen Besucherinnen und Besuchern gut angenommen. Auch die geänderte Müllabfuhr mit Verbringung der Tonnen an dafür geeignete Sammelstellen habe sich etabliert, so die Verwaltung. 

Auch die STRABS bereitet Sorge

Eine weitere Sorge der Anwohner ist die spätere Abrechnung der Sanierungsmaßnahmen: Die Straßenausbau-Beitragssatzung, kurz STRABS, ist weiterhin in Harsefeld in Kraft. Das heißt, Hausbesitzer in Harsefeld müssen bei Straßensanierungen, wie die Erneuerung von Fahrbahnen oder der Gehwege, mit der Erhebung von STRABS-Beiträgen (Straßenausbau-Beitragssatzung) rechnen. Zwar werde erst nach zehn Jahren der anteilige Prozentsatz der Wertsteigerung der Grundstücke durch die jetzigen Sanierungsarbeiten ermittelt, doch die Sorge ist trotzdem bei den Hausbesitzern da im schlimmsten Fall hohe Summen für die Baumaßnahmen nachzuzahlen, erklärte ein Anwohner.

Redakteur:

Saskia Corleis

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