Folgenreiches Wiedersehen
Bei diesen Harsefeldern war es Liebe auf den zweiten Blick
jab. Harsefeld-Griemshorst. Dass sie sich einmal ineinander verlieben, damit hätten die Rentner Cornelia Reinders und Werner Meyer (beide 65) nicht gerechnet: Bei einem Treffen zur Goldenen Konfirmation in Harsefeld begegneten sich die beiden nach Jahrzehnten ohne Kontakt wieder. Sofort merkten sie, dass es bei ihnen gefunkt hat. Eine echte Liebe auf den zweiten Blick, denn die beiden waren als Kinder lange Zeit Nachbarn.
Reinders und Meyer wuchsen in einem kleinen Ortsteil von Harsefeld auf. Ihre Mütter waren befreundet, wodurch die beiden zwangsläufig in Kontakt kamen und viel Zeit zusammen verbrachten. Sehr gern fuhren sie beispielsweise hinten auf dem Milchwagen mit - ein gemeinsames Interesse war also damals schon vorhanden. Doch in der Grundschulzeit blieben dann jeweils die Mädchen und Jungen lieber unter sich.
Nach der vierten Klasse besuchten sie unterschiedliche Schulen, ihre Wege trennten sich immer mehr. Gesehen haben sie sich noch im Konfirmandenunterricht in Harsefeld und später in der Tanzschule in Apensen. Wie sie später feststellten, gingen sie auch in die gleichen Discos - nur eben nicht gemeinsam.
Als Reinders mit 19 Jahren nach Berlin zog, brach der Kontakt zwischen den beiden endgültig ab. Sie absolvierte eine Ausbildung zur Bankkauffrau, wechselte mit einer Erzieherausbildung in den sozialen Bereich. Später zog die Frau nach Hessen und heiratete. Vor fünf Jahren verstarb ihr Mann.
Mit 23 Jahren verließ auch Meyer das Dorf, ging nach Hamburg und arbeitete im Speditionsbereich. Der Liebe wegen zog er schließlich nach München, heiratete ebenfalls und wurde Vater eines Sohnes. Inzwischen ist er geschieden.
Ihrer alten Heimat blieben sie dabei immer treu: Selten, aber doch regelmäßig kamen sie zu Besuch, um Familie und Freunde zu sehen. "Ich war auch auf einem Klassentreffen, da war Cornelia aber nicht dabei", sagt Meyer. Doch bei ihrer Goldenen Konfirmation führte das Schicksal sie zusammen. "Dabei wollte ich eigentlich gar nicht kommen", erzählt der 65-Jährige.
Ein Treffen mit weitreichenden Folgen. Denn die Funken zwischen den beiden sprühten sofort. "Wir haben uns gegenseitig angezogen. Wie zwei Magnete, die aufeinanderprallen - auch wenn das kitschig klingen mag", erklärt Reinders. Sie tauschten gleich ihre Telefonnummern und E-Mail-Adressen aus. In der nachfolgenden Zeit schrieben und sprachen sie viel miteinander. Reinders: "Es ist schon spannend, wenn man sich nach so langer Zeit wiedersieht." Und Meyer ergänzt: "Das war mit vielen Gefühlen verbunden, als wir so viel über die Vergangenheit gesprochen haben." Sie stellten fest, dass sie nicht nur den gleichen Musikgeschmack haben. Auch reisen sie gern und sind sportlich sehr aktiv. Gemeinsam haben sie Golfen als Hobby entdeckt. So war schnell klar, dass Reinders nach München zieht. Somit können sie nun nicht nur ihre Freizeit, sondern auch ihr Leben teilen.
Redakteur:Jaana Bollmann aus Stade |
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