Blühe, schönes Harsefeld!
Gemeinde will mit Wildblumen-Wiesen zum Insektenschutz beitragen
jd. Harsefeld. Blühende Vielfalt gegen das Insektensterben: In Harsefeld werden künftig Wildblumen-Wiesen für mehr Artenvielfalt bei Käfern und Co. sorgen. Für einen ersten "Probelauf" hat die Verwaltung drei Flächen am Rande des Neubaugebietes am Redder vorgesehen. In Zusammenarbeit mit dem Naturschutzbund NABU sollen auf einer Streuobstwiese Blumen und Kräuter ausgesät, Staudenbeete angelegt und ein sogenannter Schmetterlings- und Wildbienensaum geschaffen werden. Der Bau- und Wegeausschuss hat dem Vorhaben zugestimmt. Der Naturschutz soll aber nicht "von oben" verordnet werden: Der Flecken Harsefeld möchte Bürger mit ins Boot holen. Am morgigen Donnerstag, 30. August, um 19 Uhr findet im Rathaus eine Info-Veranstaltung statt.
Als künftige Insekten-Heimat seien zunächst bewusst kleinere Flächen am Rellerbach ausgewählt worden, so Rathauschef Rainer Schlichtmann: "Wir wollten einfach mal anfangen." Ziel sei es, erste Erfahrungen zu sammeln. Auf der Ausschuss-Sitzung räumte die Naturschutz-Expertin Dr. Maren Meyer-Grünefeldt von der NABU-Umweltpyramide in Bremervörde ein, dass die drei Testflächen nicht optimal seien. Aufgrund des dort ausgebrachten Aushubs aus dem Baugebiet gebe es kein natürliches Bodenprofil mehr.
"Der frische Boden steckt voller Nährstoffe, Wildpflanzen würden aber nähstoffarme Standorte bevorzugen", sagte die NABU-Fachfrau. Sie verstehe daher die Maßnahme als Experiment. Die Kosten für den Flecken beziffert die Expertin auf nicht einmal 600 Euro. Ihre Beratungsleitung wird durch das NABU-Programm "Neue Weg zur Artenvielfalt" finanziert.
Aber auch die Bürger sind jetzt gefragt: Auf dem Info-Abend soll anhand eines Vortrages aufgezeigt werden, welchen Beitrag sie zu einem blühenden Harsefeld leisten können. Ziel der nächsten Jahre soll es sein, mehr und mehr eintönige Rasenflächen in vielfältige Wildblumenwiesen umzuwandeln – sowohl auf wenig genutzten Vereinsflächen, in privaten Gärten als auch auf öffentlichen Flächen. „Wir suchen Vereine sowie einzelne Bürger, die sich ehrenamtlich für mehr Grün engagieren wollen" sagt May-Britt Müller vom Stadtmarketing: "Das kann von der Anlage einer Streuobstwiese, einer Hecke oder einer Wildblumenwiese auf dem Vereinsgelände bis zur Teilnahme an Pflanz- und Aussaataktionen auf den öffentlichen Flächen reichen."
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.