Kurz und klein gesägt
Büsche und Bäume an der Buxtehuder Straße in Harsefeld abgeholzt
jab. Harsefeld. Dieser Kahlschlag verwundert viele Harsefelder: An der Buxtehuder Straße haben vergangene Woche Mitarbeiter des Harsefelder Bauhofs zahlreiche Büsche und Bäume auf den Lärmschutzwällen abgesägt. Nicht nur, dass der Anblick trostlos ist. Auch Insekten und Vögel haben so ihr "Zuhause" verloren - und das, obwohl sich Harsefeld mehr Umweltschutz und einen intensiveren Beitrag zur Artenvielfalt auf die Fahnen geschrieben hat.
FWG-Politikerin Susanne de Bruijn wurde von Anwohnern angesprochen: "Ich konnte die Aufregung verstehen." Auch sie war von dem Kahlschlag überrascht. Auf der einen Seite wolle Harsefeld grüner werden, Blühwiesen und -streifen anlegen, auf der anderen Seite erfolge dann so eine Maßnahme. "Das passt nicht zusammen."
Beschwerden von Grundstückseigentümern
De Bruijn hat sich im Rathaus erkundigt. Grund für die Radikalkur: Es habe Beschwerden von Grundstückseigentümern gegeben. Rathaus-Chefin Ute Kück klärt auf: "Die Lichtverhältnisse auf den angrenzenden Grundstücken waren schlecht. Außerdem war ohnehin ein Pflegeschnitt auf dem Lärmschutzwall nötig." Dieser sei in diesem Jahr dann etwas stärker ausgefallen.
Die Maßnahme sei in enger Abstimmung mit dem Landschaftsplaner der Samtgemeinde durchgeführt worden, versichert Kück. Die Gehölze auf dem Lärmschutzwall müssten von Zeit zu Zeit zurückgeschnitten werden, um zu verhindern, dass die Pflanzen unten ausdünnen. Außerdem sei es gefährlich, da sie gleichzeitig anfälliger würden, bei Wind umzukippen. Der Lärmschutz sei trotz des radikalen Schnitts weiterhin gegeben, sagt Kück. Der Wall wachse von allein mit der Zeit wieder zu.
"Ein ganz normaler Pflegeschnitt"
Die Kritik, dass die Maßnahme im Gegensatz zum Thema "Harsefeld soll grüner werden" steht, lässt Kück nicht gelten. "Es handelt sich um einen ganz normalen Pflegeschnitt, der zwar gründlich, aber sachverständig durchgeführt wurde." Den Natur- und Umweltschutz habe die Verwaltung stets im Blick. Nicht zuletzt wurde eine Arbeitsgruppe gegründet, die sich mit diesen Themen verstärkt auseinandersetzen und mit Vertretern aus Bürgern, Politikern und Fachleuten besetzt werden soll.
Was das Thema Naturschutz etc. angeht, sei man allgemein in Harsefeld auf einem guten Weg, sagt de Bruijn. "Das geht nicht von heute auf morgen." Dennoch wisse sie noch nicht, wie sie mit der aktuellen Maßnahme umgehen soll. In diesem Zusammenhang sollten sich Verwaltung und Politik von Experten beraten lassen. In jedem Fall wäre eine frühzeitige Information der Bürger bei solch radikalen Eingriffen sinnvoll. Doch de Bruijn weiß: "Es ist sehr schwer, allen gerecht zu werden."
Redakteur:Jaana Bollmann aus Stade |
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