Bunte Herzen gegen Schmerzen

Wollen wieder tüchtig nähen: die Landfrauen Andrea Brand, Renate Wölfel, Karin Matthies und Helga Steffen (v.li.)
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jd. Harsefeld/Buxtehude. Harsefelder Landfrauen nähen Kissen für Brustkrebs-Patientinnen im Buxtehuder Elbe-Klinikum. Handarbeiten ist bei den Harsefelder Landfrauen voll angesagt. Die fleißigen Damen schneidern und nähen mit Begeisterung - nicht nur für den eigenen Kleiderschrank, sondern auch für einen guten Zweck: Jetzt haben sie vor, jede Menge Herzkissen herzustellen. Diese gehen als Spende an das Elbe-Klinikum Buxtehude. Die Kissen aus bunten Baumwollstoffen dienen dazu, die Schmerzen bei Brustkrebs-Patientinnen zu lindern. Vor zwei Jahren lieferten die Landfrauen bereits 260 Herzkissen nach Buxtehude. "Jetzt kam der Anruf von der Klinik, dass der Vorrat fast aufgebraucht ist", berichtet Landfrauen-Vorsitzende Renate Wölfel.

Die Idee stammt ursprünglich aus den USA: Frisch operierten Frauen, deren Brust amputiert werden musste, soll auf praktische Weise geholfen und gleichzeitig Trost zugesprochen werden. Dafür eignen sich die Herzkissen in besonderer Weise. Ihre Form ist anatomisch gesehen ideal. Die herzförmigen Polster werden unter die Achselhöhlen geklemmt, um so den Druck von frischen OP-Narben und geschwollenen Lymphknoten zu nehmen. Sie bieten einen Schutz vor Stößen oder einem plötzlichen Ruck und lassen Luft an die Wunde. Auch das Husten falle den Krebspatientinnen mit Hilfe des Kissens leichter, so Wölfel.

Andererseits betonen die Landfrauen den psychologischen Effekt: "Das Herz steht symbolisch für das Leben", erklärt die Vereinschefin. Den erkrankten Frauen soll mit den Kissen Zuversicht und Hoffnung vermittelt werden. Je bunter der Stoff, umso besser. "Wenn wir mit unseren farbenfrohen Herzen auch in seelischer Hinsicht die Genesung ein wenig fördern, ist das eine tolle Sache", meint Wölfel. Eine Brustamputation hinterlasse bei einer Frau schließlich nicht nur körperliche Narben.

Im November wollen die Harsefelder Landfrauen mit dem Schneidern der neuen Herzkissen loslegen. Dafür treffen sie sich in ihren Vereinsräumen im Souterrain von "Viebrocks Altenzentrum" (Große Gartenstraße 22 in Harsefeld). An vier Nachmittagen und Abenden sollen rund 200 Kissen "produziert" werden. "Das läuft bei uns fast im Akkord", schmunzelt Wölfel. Wer nicht so geschickt an der Nähmaschine sei, schneide den Stoff zu oder stopfe die Kissen mit dem Füllmaterial aus. "Wer mitmachen will, muss nicht Mitglied bei den Landfrauen sein. Bei uns sind alle Helferinnen willkommen", meint Wölfel.

• Die Landfrauen suchen noch händeringend Stoff-Spenden. In Frage kommen nur reine Baumwollstoffe, die nicht zu dunkel sein sollen. Auch ausrangierte Bettwäsche wird gern genommen, sofern sie gut erhalten ist. Wer Stoffe abgeben möchte, wendet sich an Renate Wölfel (Tel. 0 47 62 - 12 75 oder E-Mail: woelfel-brest@t-online.de).

• Die Herzkissen-Näherinnen treffen sich an folgenden Terminen: Dienstag, 4. und 11. November sowie Donnerstag, 6. und 13. November, jeweils von 15 bis 21 Uhr).

Wollen wieder tüchtig nähen: die Landfrauen Andrea Brand, Renate Wölfel, Karin Matthies und Helga Steffen (v.li.)
Bunte Herzen sollen gegen Schmerzen helfen
Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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