Carsharing auf privater Basis: Ralf Poppe bietet sein Auto als Leihwagen an
jd. Harsefeld. Seit Jahren treten die Grünen für die Mobilitätswende ein: Der Öko-Partei sind besonders die vielen Autos ein Dorn im Auge. Die Grünen beschlossen jetzt auf ihrem Bundesparteitag, dass öffentliche bzw. alternative Verkehrsmittel weitgehend den Individualverkehr mit Pkw ersetzen sollen. Wo das noch nicht klappt, sollte zumindest ein Auto von mehreren Personen genutzt werden. Der Grünen-Politiker Ralf Poppe möchte aber nicht warten, bis ein solches Szenario Wirklichkeit wird. Der Bundestagskandidat für den Wahlkreis Stade I / Rotenburg II geht mit gutem Beispiel voran und will seinen Wagen mit anderen teilen. Er zählt zu den ersten im Landkreis Stade, die bei dieser Form des privaten Carsharings mitmachen.
Seit knapp zwei Wochen bietet Poppe seinen Renault über das Internetportal www.drivy.de an. "Kaum stand mein Auto im Netz, da habe ich es auch schon gleich für fünf Tage vermietet", berichtet der Grünen-Ratsherr. Das Carsharing-Portal regelt alle Formalitäten. Vollkasko, Haftpflicht und sogar eine Mobilitätsgarantie sind in der Automiete enthalten, die für Poppes Wagen 26 Euro pro Tag beträgt. Sowohl Anbieter wie Poppe als auch die Nutzer müssen sich vorher registrieren lassen. "Die ganze Prozedur ist aber völlig unkompliziert. Danach kann man sofort loslegen", so Poppe.
Der Harsefelder kann auf seinen Wagen weitgehend verzichten: "Mein Auto steht meist in der Garage. Die 34 Kilometer zu meinem Arbeitsplatz bei Airbus in Finkenwerder lege ich mit den Rad zurück - auch im Winter", berichtet der Grüne. Ansonsten sei er viel mit Bussen und Bahnen unterwegs. Auf seinen Pkw will er aber nicht gänzlich verzichten: "Der 15 Jahre alte Renault Megan leistet mir gute Dienste, wenn ich mein Rad transportieren will, um damit im Urlaub oder am Wochenende auf Tour zu gehen."
Poppe hofft, dass dank dieses Carsharing-Modells vielleicht so manche Familie auf einen Zweitwagen verzichten kann: Wer hin und wieder kurzzeitig ein weiteres Auto benötige, sei bei www.drivy.de genau richtig. Für Poppe hat die ganze Sache nicht nur einen ideellen Aspekt. Er profitiert auch finanziell ein wenig davon: 70 Prozent der Leihgebühren gehen an ihn.
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