Deutscher Meister der Straßenbauer kommt aus Harsefeld
jd. Harsefeld-Ruschwedel. Junger Handwerker holte sich die Goldmedaille bei bundesweitem Leistungswettbewerb.
Sein Herz schlägt für Steine: Janek Döring (19) aus Ruschwedel ist gelernter Straßenbauer, doch für heißen Asphalt kann er sich nicht so recht erwärmen. Viel lieber pflastert er Gehwege, Ein- und Auffahrten sowie Terrassen. Im Umgang mit Granit und Co. legt der frischgebackene Geselle erstaunliches Geschick an den Tag. Sein Können überzeugte vor Kurzem auch die Jury beim Bundesleistungswettbewerb der Bauberufe in Biberach (Baden-Württemberg): Der talentierte Junghandwerker holte sich dort den Titel des Deutschen Meisters der Straßenbauer.
Die Begeisterung für Pflaster- und Natursteine ist Janek bereits in die Wiege gelegt worden. Seine Eltern führen ein Straßen- und Tiefbauunternehmen, das seit fast 90 Jahren besteht. Gegründet wurde der Familienbetrieb von Janeks Ururgroßvater. "Ich bin sozusagen genetisch vorbelastet", schmunzelt der junge Mann. Kein Wunder, dass für ihn die berufliche Laufbahn früh feststand: "Schon im Kindergarten wusste ich, dass ich in Papas Fußstapfen treten werde." Als kleiner Knirps habe er oft seinen Vater zu den Baustellen begleitet und dort mit Begeisterung im Bausand gebuddelt.
Diese Begeisterung hat sich Janek bis heute bewahrt. Beim Pflastern gehe es nicht darum, einfach Steine in den Sand zu "kloppen", erläutert der Junghandwerker. Diese Arbeit verlange auch ein gewisses Fingerspitzengefühl. Häufig müsse Hammer und Meißel angesetzt werden, um Steine passgenau zurechtzuschlagen. "Wenn der Schlag zu heftig ist oder die falsche Stelle trifft, zerspringt der Stein."
Die richtige Schlagtechnik hat sich Janek auf speziellen Lehrgängen während seiner Ausbildung bei der Buxtehuder Baufirma Rischkau angeeignet. Wenn diese mal wieder einen Auftrag zum Pflastern eines Gehweges erhielt, war es meist Janeks Job, die Arbeiten auszuführen. Auf diese Weise erwarb er sich ein umfangreiches praktisches Know-how. Dass er aber auch in Sachen Theorie einiges auf dem Kasten hat, bewies der Deutsche Meister bei seiner Gesellenprüfung: Diese absolvierte er sowohl im praktischen als auch im theoretischen Teil mit einer glatten Eins.
Als Innungsbester ging es für Janek dann von einem Wettbewerb zum anderen. Mittlerweile kann er eine ganze Wand mit Urkunden pflastern. Auf seinem Handy hat er Fotos von zahlreichen Ehrungen. Selbst den Bundespräsidenten durfte Janek kürzlich hautnah erleben: Joachim Gauck sprach auf einem Empfang für die Bundessieger der Handwerker-Wettbewerbe.
Beruflich strebt Janek nun den nächsten Schritt auf der Karriereleiter an: Er besucht seit ein paar Wochen die Meisterschule des Baugewerbes in Hamburg. Als Straußenbauermeister möchte er dann in den elterlichen Betrieb einsteigen. Die Zukunft des Ruschwedeler Bauunternehmens ist damit gesichert.
Übrigens: Auch in privater Hinsicht schlägt Janeks Vorliebe für das Bauwesen durch. Seine Freundin Nadine studiert in Hannover. Angestrebter Abschluss: Bauingenieurin.
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