Lohnt sich das wirklich?
E-Carsharing "Flecken Flitzer" in Harsefeld wird nicht viel genutzt

Die "Flecken Flitzer" sind bisher noch nicht allzu viel in der Gemeinde herumgekommen | Foto: Archiv/jab
  • Die "Flecken Flitzer" sind bisher noch nicht allzu viel in der Gemeinde herumgekommen
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jab. Harsefeld. Seit 2010 ist Harsefeld Klimakommune. Einen Teil zum Klimaschutz soll das E-Carsharing-System der "Flecken Flitzer" beitragen. Seit August 2019 sind sie auf den Straßen des Fleckens unterwegs, häufig sieht man die Autos aber angeschlossen an die Ladestation auf ihren Stellplätzen am Friedrich-Tobaben-Platz und im Neuenteicher Weg stehen. Das WOCHENBLATT fragte bei der Verwaltung nach, ob sich das E-Carsharing überhaupt lohnt.

In etwas mehr als einem Jahr haben die "Flecken Flitzer" rund 3.700 Kilometer zurückgelegt, sagt Sandra Delfs, Energie- und Klimaschutzbeauftragte der Samtgemeinde Harsefeld. Diese seien sowohl inner- als auch außerhalb des Fleckens zusammengekommen. Wie viele Personen das Angebot bisher genutzt haben und für welche Zwecke, sei nicht nachvollziehbar. Mit der zurückgelegten Strecke sei man im Rathaus zufrieden, so Delfs.

Anfängliche Probleme bereitete den Nutzern das Anschließen der Wagen an die E-Ladesäulen. Wie das WOCHENBLATT berichtete, gab es auch Probleme mit nicht vollständig geladenen Akkus und falsch abgelegten Chipkarten.

Zu den Kosten, die dem Flecken durch die Flitzer bisher entstanden sind, konnte Delfs nichts sagen. "Repräsentative Zahlen konnten noch nicht ermittelt werden", sagt sie. Zwei Fahrzeuge wurden für jeweils zwei Jahre geleast, um das Angebot im Geestflecken bereitstellen zu können. Ziel ist es, Bürgern ohne Auto Mobilität zu bieten, wenn sie diese benötigen, oder auch die Anschaffung eines Zweitwagens unnötig zu machen. Außerdem haben interessierte Harsefelder die Möglichkeit, Elektromobilität auszuprobieren.

Um noch mehr Menschen über das Angebot der "Flecken Flitzer" aufzuklären und mehr Werbung dafür zu machen, soll in absehbarer Zeit eine Info-Veranstaltung stattfinden, so Delfs. Ob das Projekt aber nach Ende des Leasing-Vertrags weitergeführt werde, darüber sei noch keine Entscheidung getroffen worden. "Hierzu ist die weitere Entwicklung zu beobachten", so die Klimaschutzbeauftragte.

Kommentar: Am Tag nur fünf Kilometer

3.700 Kilometer in etwas mehr als einem Jahr sind die "Flecken Flitzer" unterwegs gewesen. Das sind nicht einmal zehn Kilometer am Tag - für zwei Fahrzeuge. Dass für diese Fahrtstrecken ein Zweitwagen nicht nötig ist und das Angebot des E-Carsharings durchaus sinnvoll sein kann, ist klar. Ob es da nicht aber auch das Auto des Nachbarn oder eines Freundes tut, ist für mich fraglich. Schließlich muss der Leasing-Vertrag für die flotten Flitzer nicht nur für die Zeit der tatsächlichen Nutzung bezahlt werden, sondern 24 Stunden am Tag. Wenn sich die Kilometer im zweiten Jahr nicht erhöhen, kann das Projekt kaum lohnenswert sein. Und der Steuerzahler zahlt so für kaum genutzte Fahrzeuge, die im öffentlichen Raum herumstehen.
Jaana Bollmann 

Redakteur:

Jaana Bollmann aus Stade

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