Ein neuer Brückenschlag? Eine "echte" Ortsumgehung für Harsefeld: Bei der Politik gibt es bereits Pläne

Hier querte bis bis vor etwa zehn Jahren eine Brücke die Bahnlinie. Jetzt soll womöglich ein neuer Brückenschlag erfolgen | Foto: jd
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jd. Harsefeld. Kaum ein Straßenbauprojekt im Kreis Stade ist so umstritten wie die Harsefelder Orts(mitten)umgehung. Nach Ansicht von Kritikern ist die rund 2,7 Kilometer lange Straße, die nach einer Planungsdauer von mehr als 20 Jahren 2013 fertiggestellt wurde, ein Flop: Sie monieren, dass die erhoffte Entlastung für den Ortskern nicht eingetreten ist. Tatsächlich rauscht ein Großteil des Durchgangsverkehrs noch immer durch schmale Marktstraße im Harsefelder Zentrum. Nun gibt es seitens der Politik Pläne, eine "richtige" Ortsumgehung zu schaffen. Die soll südlich der EVB-Bahnlinie verlaufen. Die Bahntrasse hat sich nämlich für die Nutzung der bestehenden "Ortskernentlastungsstraße", wie sie offiziell heißt, als großes Hindernis erwiesen.

Viele Autofahrer fragen sich, warum sie auf der Harsefelder Umgehung unterwegs sein sollen, wenn sie dort nicht schneller als mitten durch den Ort vorankommen. Neuralgische Punkte sind die beiden EVB-Bahnübergänge an der Friedrich-Huth-Straße und an der Griemshorster Straße: Sie müssen überquert werden, um überhaupt auf die Umgehungsstraße zu gelangen. Zu den Stoßzeiten bilden sich dort regelmäßig lange Autoschlangen: Sobald die Schranken unten sind, geht nichts mehr. Zudem sind die Ampeln so geschaltet, dass Abbieger eine gefühlte halbe Ewigkeit auf Grün warten müssen.

Diejenigen, die vornherein den jetzigen Trassenverlauf für falsch gehalten haben, fühlen sich in ihrer Meinung bestätigt: Der Flecken ist mit der "Mini-Umgehung" alles andere als der "große Wurf" gelungen. Anstatt zwischen Ortsmitte und Bahntrasse "gequetscht" zu werden, hätte die Umgehung südlich der EVB-Strecke großzügig um Harsefeld herum geführt werden müssen. Doch nicht zuletzt auf Kostengründen wurde die "kleine Lösung" realisiert. Die kostete immerhin noch acht Millionen Euro.

Nun werden Stimmen laut, dass nachgebessert werden muss: "Das Thema soll im neuen Rat auf der Agenda stehen", sagt Flecken-Bürgermeister Michael Ospalski. Es geht vor allem darum, den derzeit größten "Engpass" zu entschärfen: Über die "Wild-West-Szenen", die am Bahnübergang Griemshorster Straße herrschen, hat das WOCHENBLATT bereits berichtet. Kurz vor dem Übergang mündet die einzige Zufahrt zu Harsefelds größtem Gewerbegebiet ein. Zudem müssen alle Autofahrer, die aus dem Neubaugebiet kommen, dieses Nadelöhr passieren.

"Sinnvoll wäre es, das Gewerbegebiet durch einen Brückenschlag über die Bahnstrecke direkt an den Ostteil der bestehenden Umgehung anzubinden", meint Ospalski. Denkbar sei eine Verbindung in Höhe von "Löhdenhausen": "Dort gab es schon früher eine Brücke, die vor zehn Jahren aber wegen Baufälligkeit abgerissen wurde."

Von der Brücke soll die neue Umgehung bis zum Kreisel Griemshostes Straße geführt werden, wo das Neubaugebiet beginnt. Von dort wäre ein weiterer Trassenverlauf vorbei am Brakenwald bis Hollenbeck denkbar. Das wäre tatsächlich der "große Wurf". Ob er gelingt, ist aber äußerst fraglich: Niemand kann zum jetzigen Zeitpunkt sagen, wie das Ganze finanziert werden soll. Eine große Aufgabe für den neuen Rat.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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