Harsefeld
Einblick in das Leben eines Storches und seine weiten Reisen

Das Storchenpaar in Harsefeld, rechts der beringte Vogel 1T929 | Foto: Kathrin Warnat
  • Das Storchenpaar in Harsefeld, rechts der beringte Vogel 1T929
  • Foto: Kathrin Warnat
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sv/nw. Landkreis Stade. Von den 62 letztjährigen Storchennestern im Landkreis Stade sind bereits viele wiederbesetzt. Auch in Harsefeld sind seit Anfang März bei der Senioreneinrichtung „Zum Storchennest“ zwei Störche auf der Nisthilfe beobachtet worden. Da ein Vogel beringt ist, wurde der Storchenbetreuer Gert Dahms verständigt. Anhand des schwarzen Rings mit den Buchstaben DEW erkannte er, dass der Storch in Deutschland durch die Vogelwarte Helgoland mit Sitz in Wilhelmshaven beringt wurde. Die Ringnummer 1T929 ist ein individuelles Erkennungszeichen für den beringten Vogel und liefert in diesem Fall viele spannende Informationen über dessen Lebenslauf.

Der achtjährige Weißstorch wurde als Nestling im Sommer 2014 in Barge/Erfde in Schleswig-Holstein beringt. Die Beringung dient dazu, mehr über das Leben der Störche und ihre Zugrouten zu erfahren. Denn alle Beobachtungen des markierten Storches werden bei der Vogelwarte Helgoland dokumentiert.

Den ersten Winter 2015 verbrachte der Weißstorch den Aufzeichnungen zufolge in den Niederlanden in Zevenaar. Er wurde auch im darauffolgenden Sommer in den Niederlanden zuerst in Friesland und später bei Utrecht beobachtet.

Den Winter 2015 über zog es ihn nach Spanien, dort wurde er auf einem Müllplatz in Tudela gesichtet. Im Frühjahr 2016 war 1T929 das erste Mal im Landkreis Stade in Harsefeld zu Gast und hatte eine erfolgreiche Brut mit einem flüggen Jungvogel. Im Frühjahr 2017 brütete der Storch im Nachbarlandkreis Rothenburg in Farven. Auf dem Rückzug in sein Winterquartier wurde er im Herbst 2017 auf einem Müllplatz in Saint-Pee-sur-Nivelle in den französischen Pyrenäen beobachtet und später dann wieder in Spanien in El Porcal in der Nähe von Madrid.

In den Jahren 2018 und 2019 wurden keine Beobachtungen dokumentiert. Erst im Winter 2020 wurde der Weißstorch in Zentralspanien in Pinto auf einem Müllplatz gesehen und gemeldet. Nachdem auch im vergangenen Jahr keine Daten über 1T929 vorlagen, ist er nunmehr zum zweiten Mal in Harsefeld angekommen und hat in dem Geestflecken hoffentlich eine erfolgreiche Brut.

„Leider ist bislang das Geschlecht des beringten Weißstorchs unbekannt“, sagt Gert Dahms. „Am leichtesten kann das bei der Paarung festgestellt werden. Daher würde ich mich über Meldungen freuen und diese an die Vogelwarte Helgoland weiterleiten.“ Meldungen werden per E-Mail an die Adresse gert.dahms@web.de entgegengenommen. Weitere Informationen zu den Niststandorten der Störche im Landkreis Stade gibt es im Internet auf www.landkreis-stade.de.

Redakteur:

Svenja Adamski aus Buchholz

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