Stürmischer Herbstzauber
Es gibt kein schlechtes Wetter...
...nur falsche Klamotten
Das ganze Jahr haben wir, Andre und Eva vom Kaffeemobil Espressino 500 dem Harsefelder Herbstzauber entgegengefiebert. Der sehenswerte Herbstmarkt in Harsefeld fand im Klosterpark innerhalb altehrwürdiger Klostermauern und umgeben von alten Bäumen statt. Aussteller aus ganz Deutschland warn auf dem Harsefelder Herbstzauber vertreten.
Garten und Genuss
Der Herbstmarkt im Landkreis Stade zählt zu einem der schönsten Herbstmärkte in ganz Norddeutschland. Hier reiben sich die Blumenfreundin und der Gartenverschönerer verwundert die Augen ob der Vielfalt an bienenfreundlichen Pflanzen, selbstgeschnitzten Holzfischen am Stil und ungewöhnlichen Blumenpötten. Hier findet man, was man sonst in Bau- und Pflanzmärkten nicht findet: individuelle und liebevoll selbstgemachte Dinge.
Auch die kulinarischen Genüsse können sich sehen lassen. Nach dem schnöden Wurstimbiss vom Wochenmarkt oder der Pizzabude vom Jahrmarkt sucht man hier vergeblich. Die Veranstalterinnen vom Herbstzauber sind allesamt beim Harsefelder Stadtmarketing beheimatet. Und ihnen ist das Thema Nachhaltigkeit und Ökologie wichtig. Darum findet man hier neben selbstgemachter Pasta und handgemachtem Craftbier tolle vegane Wurst, Flammkuchen und bei Espressino 500 italienische Kaffeespezialitäten. Und die gibt es nicht nur aus „der Pappe“, sondern auch aus dem Glas. Dank einem DRK-Geschirrmobil, einer Art Gastronomie-Geschirrspülmaschine auf Rädern, können die Gläser immer wieder frisch abgewaschen zum Einsatz kommen.
Ein Wetter wie am Kap Hoorn
Eine Herausforderung der anderen Art ist dieses Jahr nicht die niemals endende Schlange von Kaffeefreunden, sondern das Wetter. Nachdem Windfinder und Wetter.de einfach ihre Prognosen von Dauerregen und Starkwind nicht ändern wollen, müssen wir wohl oder übel zu Ostfriesennerz und Gummistiefeln greifen. Motto: es gibt kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung.
Die Besucher des Herbstzaubers kennen diesen Spruch offenbar auch. Sie lassen sich nicht von einem Besuch abbringen und sind allesamt mit Regenschirmen bewaffnet. Was aber keiner auf dem Schirm hat ist die drohende tiefschwarze Wand, die sich langsam am Horizont in Richtung Harsefeld wälzt.
Und dann das: Windstille vor dem Sturm. Blitz und Donner. Danach Windböen, die es in sich haben. Der Aufsteller der Crepebude nebenan fliegt laut scheppert an uns vorbei. Beachflags reißen mit einem unschönen Geräusch auseinander. Kaffeepappen rauschen auf den Boden. Die Besucher kauern sich unter unserem schwarzen Pavillon und halten ihn zusammen mit uns fest, damit er nicht wegfliegt. Das fand ich super!
Als Segler sind wir vorbereitet. Wir sind klar bei Sandankern und kräftigen Polyestherleinen. Außerdem wird die Kofferraumklappe des Fiat geschlossen. Die Kaffeebar legt eine kleine Pause ein. Schließlich kommen die ersten Durchsagen durchs Megaphon. Der Platz soll gleich geräumt werden. Auch das noch! Doch so plötzlich wie er gekommen ist, ist der Spuk auch wieder zu Ende. Das Unwetter zieht weiter. Jetzt kommen sogar die ersten Sonnenstrahlen wieder durch. Die Temperatur steigt auf milde 15 Grad. Die Gäste bestellen zum Aufwärmen Latte Macchiato und Cappuccino mit Bailey´s.
Dann war er doch noch ganz schön, unser Kaffeeverkauf im stürmischen Harsefeld.
Text und Bilder: Eva Böhler-Gödicke
Leserreporter:Eva Böhler-Gödicke aus Neue Stader Wochenblatt |
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