EVB-Zug blieb liegen: Hauptsache, der Bus ist pünktlich
jd. Harsefeld/Buxtehude. Die EVB und die Verspätungen: Dieses Problem hat das WOCHENBLATT schon häufiger thematisiert. Immer wieder kommt es bei den von der EVB eingesetzten Alstom-Triebwagen zu Ausfällen. Die jüngste Panne: Am Donnerstagmorgen blieb ein mit Pendlern vollbesetzter Zug im Bahnhof Apensen liegen. Dabei machte die EVB bei ihrem "Krisenmanagement" eine äußerst unglückliche Figur. Viele Fahrgäste waren stinksauer: Sie hatten aufgrund ihrer Erfahrungen bereits einen Zeitpuffer von fast einer Stunde eingebaut, um pünktlich am Arbeitsplatz zu sein. Doch dieser Puffer nützte mal wieder nichts.
"Man müsste noch mehr Fahrkartenautomaten von diesem Laden sprengen" - Mit diesen Worten machte ein Pendler seinem Ärger über die EVB unüberhörbar Luft. Er fand sich wie die anderen Mitreisenden unvermittelt auf dem Apenser Bahnsteig wieder. Der Lokführer hatte die Fahrgäste aufgefordert, den Zug zu verlassen. Zuvor war bereits eine halbe Stunde Warten ins Land gegangen, ohne dass es irgendeine Info gab. Dann hieß es: Es kommen Ersatzbusse. Tatsächlich rauschte nach einer Viertelstunde ein Bus heran. Doch der war bereits fast voll besetzt - mit Fahrgästen aus Harsefeld, die dort schon auf den nachfolgenden Zug gewartet hatten. Ein paar der in Apensen Gestrandeten quetschten sich noch hinein, der Rest schaute in die Röhre.
Fast zeitgleich war der EVB-Linienbus von Harsefeld nach Buxtehude unterwegs. Der fast leere Ziehharmonikabus hätte locker die restlichen Fahrgäste einsammeln können. Doch er passierte die nur knapp 200 Meter vom Apenser Bahnhof entfernt liegende Haltestelle und brauste weiter. Ein klitzekleiner Hinweis des ebenfalls vor Ort anwesenden EVB-Mitarbeiters wäre vielleicht sinnvoll gewesen. So rieben sich die wartenden Pendler verwundert die Augen. Offenbar sollte der Bus unbedingt den Fahrplan einhalten. Auf Pünktlichkeit legt die EVB eben hohen Wert - aber offenbar nur im Busverkehr.
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