Große Feier vor den Ferien

Herzlich willkommen: Die AGG-Schüler freuen sich auf viele Besucher
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jd. Harsefeld. Das Harsefelder "Aue-Geest-Gymnasium" begeht sein zehnjähriges Jubiläum mit einem Tag der offenen Tür. Es war für Harsefeld weit mehr als ein großer Schritt, fast schon ein Quantensprung in Sachen Bildung: Zum Schuljahr 2004/05 nahm das "Aue-Geest-Gymnasium" (AGG) den Unterrichtsbetrieb auf. Damals hieß es noch ganz profan "Gymnasium Harsefeld" und führte das kryptische Kürzel "i.E." - in Errichtung - im Namen, da zunächst nicht alle Jahrgänge vertreten waren. Auch das stattliche, dreiflügelige Schulgebäude gab es anfangs noch nicht. Dessen Einweihung wurde erst zwei Jahre später gefeiert. Nun ist wieder Anlass für eine große Feier: Das zehnjährige Bestehen ihres Gymnasiums wollen Lehrer, Schüler und Eltern mit einem Schulfest begehen. Dazu gehört ein Tag der offenen Tür am Freitag, 25. Juli: Von 13 bis 17 Uhr stehen die Schulpforten für alle Besucher weit offen.

Auf das besondere Ereignis bereiten sich die Schüler gerade intensiv vor: In diesen Tagen laufen fast 40 Projekt-AGs, deren Ergebnisse am Freitagnachmittag vorgestellt werden. Die Gäste dürfen dann in einem alternativen Reiseführer für Harsefeld blättern, eine akustische Zeitreise ins Mittelalter unternehmen oder digital produzierten Musikstücken lauschen. Auch wenn die Schüler angesichts der Saunawetters bei so mancher Aktion in Schwitzen geraten: Sie sind sicher froh, dass die Schulbücher zugeklappt bleiben. Denn ein tolles Fest vorzubereiten ist bei diesen Temperaturen allemal angenehmer als normaler Unterricht.

Einen Einblick in die Arbeit der Schule bietet auch die Festschrift. Darin geht es nicht nur um die gegenwärtige Aktivitäten am Aue-Geest-Gymnasium. In dem 112-seitigen Bändchen wird auch beschrieben, wie es überhaupt zur Gründung der Schule kam. So erfährt der Leser, dass die Idee, Harsefeld mit einem Gymnasium auszustatten, mehr als doppelt so alt ist wie die Schule selbst. Bereits 1993 forderte die Samtgemeinde den Landkreis Stade auf, über ein "überschaubares, aber dennoch leistungsfähiges Gymnasium" vor Ort nachzudenken.

Wegen der Widerstände der "Platzhirsche" - also den Gymnasien in Stade und Buxtehude, die um ihre Schülerzahlen bangten - wurde das Vorhaben zunächst auf Eis gelegt. Erst zehn Jahre später gelang es den Harsefeldern, die Gunst der Stunde zu nutzen: Als 2003 die Abschaffung der Orientierungsstufe beschlossene Sache war, wurde formell die Errichtung eines Gymnasiums beantragt. Da den anderen Gymnasien die Raumkapazitäten fehlten, gab es plötzlich keine Vorbehalte mehr gegen Harsefeld.

Am Stader Athenaeum wurde eine aus acht Lehrern bestehende Planungsgruppe gebildet, die sich mit dem Aufbau der neuen Schule befasste. Mit 190 Schülern der Klassen 5 und 6 sowie einem 15-köpfigen Kollegium ging das Gymnasium im Sommer 2004 an den Start. Unterschlupf fand man anfangs in einem Trakt der Haupt- und Realschule.

Nebenan entstand derweil der Neubau, der im August 2006 fertiggestellt wurde. Anderthalb Jahre werkelten die Bauarbeiter an dem Gebäude, das über 50 Klassen- und Fachräume verfügt. Das rund zwei Hektar große Grundstück im Wert von zwei Millionen Euro spendierte Harsefeld. Außerdem beteiligte sich die Samtgemeinde mit einer Dreiviertel Million Euro an den Baukosten, die insgesamt knapp 14 Millionen Euro betrugen. Da aus Stade einige neunte und zehnte Klassen hinzukamen, füllte sich die Schule rasch: Im Schulhalbjahr 2006/07 wurden 620 Schüler durch 36 Lehrkräfte unterrichtet. Es fehlte nur noch die Oberstufe.

Mittlerweile ist das AGG längst ein vollwertiges Gymnasium: Die Zahl der Schüler ist auf 936 angewachsen und das Kollegium umfasst immerhin 76 Lehrer und Referendare. "Die Entscheidung zur Gründung des Gymnasiums war damals goldrichtig", erklärt Landrat Michael Roesberg, der seinerzeit als Schuldezernent an den Planungen beteiligt war.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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