Harsefelder Feuerwehrleute schafften Sensations-Sieg beim "Kuppel-Cup"
jd. Harsefeld. Bei dem Begriff "Kuppel-Cup" denken einige vielleicht an eine sportliche Form der Partnervermittlung, doch die meisten wissen damit sicher überhaupt nichts anzufangen - bis jetzt: Die Harsefelder Feuerwehr hat am Freitag völlig überraschend den Kuppel-Cup gewonnen und den begehrten Wanderpokal in den Landkreis Stade geholt. Nun lässt es sich schon fast denken, was es mit dem Kuppel-Cup auf sich hat: Es ist ein Feuerwehr-Wettbewerb, bei dem nicht "ver-kuppelt", sondern "ge-kuppelt" wird. Dabei geht es um Schläuche.
Ursprünglich sei das flinke Zusammenkuppeln von Schläuchen als Wintertraining für die Wettkampfgruppen der Feuerwehren gedacht gewesen, so der Harsefelder Pressewart Günter Kachmann. Aus dieser Übung habe sich dann ein eigener Leistungswettbewerb entwickelt, der sehr publikumswirksam sei: "Die Mannschaften werden mit Begeisterung angefeuert und es gibt lautes Gejohle, wenn das erste Team fertig ist und den Buzzer drückt."
Die Spielregeln seien recht simpel, doch der Showeffekt sei genial, so Kachmann. Sozusagen als Trockenübung wird die Wasserentnahme aus einem offenen Gewässer wie einem Teich simuliert: Die jeweiligen Teams kuppeln bis zu vier Saugschläuche zusammen, versehen die Konstruktion einem Saugkorb und verbinden das Ganz zwecks besserer Handhabung mit einer Leine. Die so entstandene Leitung könnte dann an eine Pumpe angeschlossen und in das Gewässer geworfen werden. Doch beim Kuppel-Cup heißt es aus verständlichen Gründen am Ende nicht "Wasser marsch!"
Eine Hochburg der Schlauch-Kuppler ist der Landkreis Cuxhaven: Im Dörfchen Nordahn wird schon seit Längerem der Kuppel-Cup ausgetragen. Im vergangenen Jahr war auch eine Abordnung aus Harsefeld dabei - allerdings nur als Zuschauer. "Die Stimmung war phänomenal", berichtet Zugführer Henning Stegmann. Spontan sei die Entscheidung gefallen, für den diesjährigen Wettkampf ein eigenes Team aufzustellen. "Eigentlich wurden wegen des großen Andrangs gar keine Meldungen von neuen Mannschaften angenommen", so Stegmann. Doch für die Harsefelder hätten die Veranstalter eine Ausnahme gemacht: "Wir waren so begeistert, dass man nicht nein sagen konnte."
Nach einer denkbar kurzen Vorbereitungszeit - erst seit Weihnachten wurde trainiert - traten die Harsefelder als krasser Außenseiter in Nordahn an. Immerhin 36 Mannschaften aus dem gesamten Elbe-Weser-Dreieck gingen an den Start. Umso überraschender war daher, dass die Außenseiter aus Harsefeld den etablierten und geübten Mannschaften den Sieg vor der Nase weggeschnappt hatten
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Als Trophäen konnten die Harsefelder Feuerwehrleute den Wanderpokal sowie ein Kirschbäumchen mit nach Hause nehmen. Der Baum wurde umgehend im Garten des Gerätehauses eingepflanzt.
• Wer einen Kuppel-Cup hautnah erleben möchte, hat dazu am 13. Oktober Gelegenheit. Dann plant die Harsefelder Ortswehr, im Rahmen der Feiern zum 125-jährigen Feuerwehr-Jubiläum einen eigenen Wettbewerb auszurichten.
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