Harsefelder Pläne für Ärztezentrum verzögern sich: ALDI verkauft (noch) nicht

Der ehemalige ALDI-Markt. Will der Discounter das Grundstück behalten, um dort Wohnhäuser zu bauen?   Foto: jd
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jd. Harsefeld. Bei den Planungen für das Ärztezentrum muss der Flecken Harsefeld eine Zwangspause einlegen: Der Kaufvertrag für das Gelände des ehemaligen ALDI-Marktes am Hohenfelde ist immer noch nicht unter Dach und Fach. Die Gemeinde wollte die Fläche vom Eigentümer ALDI erwerben, um den früheren Markt zu einem medizinischen Versorgungszentrum umzubauen oder für diesen Zweck ein neues Gebäudes zu errichten. Der Kauf der Fläche sollte bereits Anfang des Jahres über die Bühne gehen. Doch die Konzernzentrale in Essen hat nun jegliche Verkaufsaktivitäten gestoppt.

"Unser Verhandlungspartner ist die ALDI-Niederlassung in Seevetal", sagt Harsefelds Gemeindedirektor Rainer Schlichtmann auf WOCHENBLATT-Nachfrage: "Von dort kam dann die Nachricht, dass die Zentrale den Verkauf firmeneigener Grundstücke vorerst aufs Eis gelegt habe." Die Unternehmensleitung wolle offenbar die Strategie bei der Vermarktung eigener ungenutzter Flächen überdenken, so Schlichtmann.

Hintergrund dafür könnten die Pläne des Discounters sein, in Berlin und in anderen deutschen Großstädten in den Wohnungsmarkt einzusteigen: Wie bundesweit in den Medien berichtet, will ALDI über seinen Märkten künftig Wohnungen errichten. Gerade in innerstädtischen Lagen stellen die typischen ALDI-Markt-Flachbauten eine Platzverschwendung dar. Daher ist es sinnvoll, künftig auch in der Vertikalen zu bauen.

Diese Erfordernis besteht in Harsefeld nun nicht, zumal bereits ein Neubau am Paschberg neben dem REWE-Markt entstanden ist. Doch im Zusammenhang mit den Wohnungsbau-Aktivitäten in Innenstadtlagen besteht in der Zentrale offenbar die Überlegung, künftig auch Grundstücke im Bestand zu behalten, die nicht mehr für den Bau von Märkten genutzt werden. Auf diesen Flächen könnte der Discounter dann selbst Mietwohnungen errichten.

"Nach meinen Informationen hat ALDI sich eine Denkpause verordnet, um für sich auszuloten, wie es in dieser Richtung weitergehen soll", sagt Schlichtmann. Eines sei aber klar: gegen den Willen der Gemeinde könne kein anderes Bauprojekt umgesetzt werden. "Diese Fläche ist derzeit für eine gewerbliche Nutzung ausgewiesen." Für jede andere Nutzung - egal, ob Ärztehaus oder Wohngebäude - müsse die Politik einen neuen Bebauungsplan beschließen.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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