Zeitkapsel, Fotos und Dokumente
Harsefelder Samtgemeinde-Archiv erweitert mit neuen Schätzen den Bestand
jab. Harsefeld. Auch wenn das vergangene Jahr das Samtgemeinde-Archiv in Harsefeld wegen der Corona-Pandemie vor einige Herausforderungen gestellt hat, konnten die Mitarbeiter mit neuem Archivmaterial aufwarten. Fotos, Filme und Dokumente stammen aus Privatbesitz, aber auch von Vereinen. Ulrike Gerdts, Leiterin des Samtgemeinde-Archivs, blickt in ihrem Jahresbericht 2020 zurück und zeigt, wie sie und ihr Team das vergangene Jahr gemeistert haben.
Zeitkapsel der alten Rosenborn-Grundschule
Ein großer Schatz, der dem Spürsinn vom ehrenamtlichen Mitarbeiter Günter Kachmann zu verdanken ist, ist die kurz vor dem Abriss der Rosenborn-Grundschule gefundene Zeitkapsel. Sie beinhaltete Münzen aus den 1950er Jahren, Tageszeitungen, eine Urkunde mit Samtband und Siegel und ein Foto vom Baubeginn der Grundschule - fotografiert von Kachmanns Vater Hinrich Kachmann. Die Kapsel und ihr Inhalt werden derzeit in der Vitrine des Rathauses im Eingangsbereich ausgestellt.
Neue Fotos, Filme und Dokumente
Der Schützenverein Harsefeld überließ dem Archiv sämtliche gesammelte Unterlagen und Fotos. Dieser Nachlass wurde von Heiko Kania und Günter Kachmann in den Archivbestand übernommen. "Er gehört zu den großen Nachlässen des Archivs und dokumentiert die Geschichte eines der ältesten Vereine Harsefelds. Ein wahrer Schatz!", erklärt Gerdts.
Einen weiteren Schatz erhielt das Archiv von einer Privatperson aus Ahlerstedt. Dabei handelt es sich um eine Filmsammlung aus 52 Teilen. Sie zeigt Auftritte der Theater in Ahrensmoor und Ahlerstedt sowie des Karnevals in Ahlerstedt.
Gerhard Junge aus Wohlerst ergänzte die umfangreiche Wohlerster Ortschronik um weitere zwei Bände. Inzwischen sind 39 Bände vorhanden. Den Anfang macht die Schulchronik aus dem Jahr 1898.
Zum Archiv hinzugefügt wurden außerdem eine große Menge Akten des Bauamts. Hier war die Aufbewahrungsfrist abgelaufen. Ein Drittel wurde bereits zugeordnet, die übrigen Akten mussten zunächst im Zwischenarchiv gelagert werden. Auch aus dem Gemeindebüro Ahlerstedt wurden Akten übernommen, ebenso vom ehemaligen Samtgemeinde-Bürgermeister Rainer Schlichtmann.
Corona als Herausforderung für Archiv-Arbeit
Die Arbeit, wie sie seit 34 Jahren erledigt wurde, war nicht mehr möglich. "Abgesehen von den Zeiten, in denen das Archiv ganz geschlossen war, war es notwendig, alle Mitarbeiter zeitlich und räumlich so aufzuteilen, dass möglichst wenig Kontakt entstand", sagt Gerdts. Außer in Zeiten, in denen die Mitarbeiter im Homeoffice waren, mussten Pläne immer wieder angepasst werden, da das Archiv über mehr Mitarbeiter als Räume verfügt. Um die Situation etwas zu entzerren, wurde unter anderem die ehemalige Hausmeisterwerkstatt im Rathauskeller zum zusätzlichen Archivraum umgebaut und ein zusätzlicher PC-Arbeitsplatz entstand. Zukünftig sollen hier historische Karten aufbewahrt werden.
Bei einem Fotovortrag im Rahmen des Senioren-Kaffees in Hollenbeck erhielt Kachmann zahlreiche Fotos sowie Hinweise zu Fotos. Weitere Vorträge für die Gruppe der pensionierten Lehrer und für die Kirchliche Stiftung mussten abgesagt werden. Sie sollen sobald wie möglich nachgeholt werden.
Redakteur:Jaana Bollmann aus Stade |
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